Colombo. .
Bei einer Explosion in einem Munitionsdepot im Osten Sri Lankas sind mindestens 27 Menschen getötet worden. Unter den Opfern waren auch zwei chinesische Gastarbeiter.
Bei einer Explosion in einem Munitionsdepot im Osten Sri Lankas sind am Freitag 27 Menschen getötet worden. Ein Polizeisprecher revidierte die zunächst angegebene Zahl von 60 Toten nach unten. Das Unglück ereignete sich, als Polizisten Sprengstoff für den Straßenbau an chinesische Arbeiter aushändigten.
“Das war ein Unglück. Der Sprengstoff wurde aus Sicherheitsgründen in der Polizeiwache aufbewahrt“, sagte Polizeisprecher Ubaya Medawala der Nachrichtenagentur AFP. Den Angaben zufolge explodierten in Karadiyanaru, rund 380 Kilometer von der Hauptstadt Colombo, drei Container mit Munition. Nur die Außenwände der Polizeiwache blieben stehen. Die Umgebung des Gebäudes war mit Schutt, zerstörten Autos und Leichenteilen übersät. Verletzt wurden den Angaben zufolge 49 Menschen.
Viele Polizisten unter den Opfern
Die meisten Opfer seien Polizisten gewesen, sagte Medawala, aber auch mindestens zwei chinesische Arbeiter wurden getötet. Mit der Munition wollten die Arbeiter Felsen an einer nahegelegenen Baustelle sprengen. Das Krankenhaus im 15 Kilometer entfernten Batticaloa teilte mit, es seien mehrere Verletzte eingeliefert worden. Eine Krankenschwester sagte: „Ich konnte die Erschütterungen durch die Explosion spüren.“Karadiyanaru gehört zu einem Gebiet, das früher von aufständischen Tamilen der LTTE kontrolliert wurde.
Der drei Jahrzehnte währende Bürgerkrieg endete im vergangenen Mai, als Regierungstruppen die Rebellenbewegung endgültig niederschlugen.Die getöteten Chinesen arbeiteten nach Angaben der Polizei bei der staatlichen Firma China Overseas Holdings Limited, die in der vom Bürgerkrieg verwüsteten Region am Wiederaufbau beteiligt ist. Chinesische Baufirmen sind in Sri Lanka sehr aktiv, was im benachbarten Indien Sorge wegen des steigenden Einflusses der Chinesen in Südasien auslöst. Staatliche chinesische Firmen bauen derzeit auch zwei Häfen in Sri Lanka, einen in der südlichen Stadt Hambantota, einen weiteren in Colombo. (afp)