Berlin. .

Erstmals seit Jahren ist die Zahl der Verkehrsunfälle durch überhöhte Geschwindigkeit wieder angestiegen. Tempobedingte Unfälle führten zu fast 40 Prozent aller Verkehrstoten. Vor allem junge Männer rasen häufig.

Die Zahl tempobedingter Verkehrsunfälle mit Personenschaden steigt erstmals seit Jahren wieder an. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Angaben des Auto Club Europa (ACE). Danach habe es im vergangenen Jahr wegen nicht angepasster Geschwindigkeit 56 874 Unfälle mit Personenschaden gegeben und damit 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit sei Rasen, zu spätes Bremsen oder zu kräftiges Beschleunigen innerhalb der Tempogrenzen mit 15,1 Prozent zur zweithäufigsten Unfallursache aufgerückt.

Tempobedingte Unfälle führten darüber hinaus zu fast 40 Prozent aller Verkehrstoten und fast 27 Prozent aller Schwerverletzten, so der ACE unter Berufung auf Angaben des Statistischen Bundesamts. Die meisten Tempounfälle mit Personenschaden passierten in Rheinland-Pfalz (1272 pro eine Million Einwohner ab 14 Jahren), Thüringen (1148) und Schleswig-Holstein (1006), die wenigsten in Berlin (450), Brandenburg (552) und Niedersachsen (519).

Motorradfahrer haben ihr Tempo häufig nicht im Griff

Wie die Online-Ausgabe der Zeitung weiter berichtet, sind überdurchschnittlich oft junge männliche Fahrer an Tempo-Unfällen beteiligt, während ältere Männer und Frauen die eigene Geschwindigkeit besser einschätzen könnten. Auch Motorradfahrer hätten ihr Tempo überdurchschnittlich oft nicht im Griff. Rasen bedeute nicht notwendigerweise, dass der Fahrer extrem schnell fährt. Auch vorgeschriebene 50 Stundenkilometer in der Stadt können bei schlechter Sicht wegen Regen oder Nebel zu schnell sein.

Dem Bericht zufolge seien 2009 fast 5,2 Millionen Führerscheinbesitzer wegen massiver Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit registriert worden. Bei den Eintragungen im Verkehrszentralregister rangiere Brandenburg mit 87 pro 1000 Einwohner ganz oben, danach folgen Thüringen mit 62, Niedersachsen und Hessen mit je 54, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen mit je 50 Temposündern. Am sichersten fahren die Berliner mit 9 Fällen je 1000, Sachsen-Anhaltiner mit 20 und Hamburger mit 22. (ddp)