London. Eine Fehlgeburt wollte ein Londoner Mediziner bei seiner Sekretärin auslösen. Sie wurde ungeplant schwanger von ihm, wollte aber nicht abtreiben. Ein Gericht sieht es nun als erwiesen an, dass der 44-jährige Angeklagte der Frau einen Giftcocktail in den Kaffee mischte. Dem Kind geht es gut.
In London ist ein Arzt verurteilt worden, der mit der heimlichen Verabreichung von Gift bei seiner schwangeren Geliebten eine Fehlgeburt auslösen wollte. Das Gericht sah es am Montag als erwiesen an, dass der Angeklagte Edward E. seiner damaligen Geliebten eine Giftmischung in ihren Kaffee und ihren Saft mischte, damit diese ihr ungeborenes Kind verliere.
Der verheiratete Mediziner hatte bei einer Weihnachtsfeier eine Beziehung mit der 33-jährigen Sekretärin begonnen, die im selben Krankenhaus arbeitete wie er. Wenige Wochen später wurde sie schwanger. Dem Drängen ihres 44-jährigen Liebhabers, das Kind abzutreiben, gab sie nicht nach. Daher versuchte der Arzt, die Schwangerschaft mit Gift zu beenden. Die Sekretärin ging im Februar 2008 zur Polizei, nachdem sie ein verdächtiges Pulver in ihrer Tasse entdeckt hatte. Trotz des gefährlichen Medikamentencocktails brachte sie im September vergangenen Jahres einen gesunden Jungen zur Welt.
Auf die Frage, ob er seine Kollegin je geliebt habe, antwortete Erin in dem Prozess: «Das kommt darauf an, wie Sie Liebe definieren. Ich hatte sehr starke Gefühle für sie.» Er habe aber «zu dieser Zeit kein Kind mit ihr» haben wollen. Das Strafmaß für den Arzt soll am 16. November festgelegt werden. Richter Richard Hone sagte ihm nach dem Urteilsspruch, dass eine Haftstrafe «praktisch unvermeidbar» sei. (afp)