Berlin. Komatrinken wird bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter. Die Zahl der Alkoholvergiftungen hat bei den Zehn- bis Zwanzigjährigen dramatisch zugenommen. Zum ersten Mal haben die Mädchen die Jungen überholt.

Komatrinken wird bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter. Die Zahl der Alkoholvergiftungen bei den Zehn- bis 20-Jährigen habe im Jahr 2007 um 20 Prozent über dem Wert von 2006 gelegen, teilte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, am Mittwoch in Berlin nach der Auswertung der Daten mit. 2007 seien 23.165 Kinder und Jugendliche aufgrund einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt worden. Im Vergleich zum Jahr 2000, als diese Daten zum ersten Mal erhoben wurden, ist das ein Plus von 143 Prozent. Damals waren 9500 Kinder und Jugendliche exzessivem Alkoholgenuss in eine Klinik eingeliefert worden.

Jugendschutzgesetz greift nicht

"Die Zunahme der Alkoholvergiftungen zeigt, dass wir gefährliche neue Trinkmuster unter jungen Menschen haben", sagte Bätzing. Besondere Sorge bereiteten ihr die 3779 Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren, die deswegen in einer Klinik behandelt worden seien. Allein in dieser sehr jungen Gruppe sei die Zahl der Vergiftungen durch Alkohol um 15 Prozent angestiegen - trotz des Jugendschutzgesetzes, das den Verkauf von Alkohol an unter 16-Jährige verbietet.

Zum ersten Mal sind zudem mehr Mädchen (1942) als Jungen (1837) durch Trunkenheit aufgefallen. Überhaupt ist laut Bätzing die Zahl der Alkoholvergiftungen in den vergangenen sieben Jahren bei Jungen um 49 Prozent und bei Mädchen gar um 101 Prozent gestiegen. (Reuters)

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Mit der Kampagne „Don't drink too much - stay gold” warnt die Polizei vor den Folgen des Komasaufens. Fotos: staygold.eu © WP
Abschreckende Bierdeckel-Motive...
Abschreckende Bierdeckel-Motive... © WP
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