Manila. Von den schwersten Überschwemmungen auf den Philippinen seit 40 Jahren sind nach Schätzungen von Unicef eine Million Kinder betroffen. Größte Gefahren seien Durchfall, Lungenentzündung und Infektionskrankheiten. Die Zahl der Toten liegt mittlerweile bei mehr als 160.

Von den schwersten Überschwemmungen auf den Philippinen seit 40 Jahren sind nach Schätzungen von Unicef inzwischen eine Million Kinder betroffen. Die Gefahren dabei seien vor allem Durchfall, Lungenentzündung und Infektionskrankheiten, erklärte das Kinderhilfswerk am Freitag in Köln. «Große Gebiete mit stehendem Wasser, verseuchtes Trinkwasser und überfüllte Notunterkünfte sind der ideale Nährboden für Krankheiten bei Kindern», sagte die Leiterin von Unicef Philippinen, Vanessa Tobin.

Nach mehreren gewaltigen Erdrutschen im Norden der philippinischen Hauptinsel Luzon haben Einsatzkräfte mehr als 160 Tote geborgen. Im Dorf Buyagan in der Provinz Benguet waren nur noch drei von rund 100 Häusern zu sehen, alle anderen wurden von Erd- und Schlammlawinen überrollt. Ähnlich war die Situation im Dorf Kibungan. Die Zugangsstraßen in die Bergstadt Baguio waren am Freitag unpassierbar. Allein dort kamen 25 Menschen ums Leben. In der Region gingen seit dem Wochenende rund hundert Erdrutsche nieder.

Warten auf Hausdächern

In der Provinz Pangasinan brachten sich mehrere tausend Bewohner vor Überschwemmungen in Sicherheit. Etwa 30 Ortschaften wurden überflutet, weil Dämme nicht mehr standhielten, wie die Provinzbehörden mitteilten. «Ostpangasinan ist ein einziger Fluss geworden», sagte die stellvertretende Gouverneurin Marlyn Premicias. Etliche Menschen würden auf Hausdächern auf ihre Rettung warten.

Das Unwetter war nach dem Wirbelsturm «Ketsana» bereits das zweite, das die Philippinen binnen zwei Wochen heimgesucht hat. In dem Taifun kamen mehr als 300 Menschen ums Leben.

Unicef hat nach eigenen Angaben Basismedikamente zur Versorgung von 500.000 Menschen bereitgestellt und Hygieneartikel und Haushaltspakete für 30.000 Menschen verteilt. Zudem sollten im nächsten halben Jahr die Wasserversorgung für 650.000 Menschen sichergestellt und die hygienischen Verhältnisse für die Familien verbessert werden.

Spendenkonto 300.000, Stichwort: Nothilfe Asien/Pazifik, Bank für Sozialwirtschaft, Bankleitzahl 370 205 00.