Oberhausen/Mülheim/Osnabrück. Über 170 Kilo Drogen wurden bei Razzien in Oberhausen sichergestellt. Mutmaßliches kriminelles Netzwerk mit Bezug zu Rockermilieu zerschlagen.
Bei mehr als einem Dutzend Durchsuchungen ist Fahndern von Polizei und Zoll aus Osnabrück und Köln ein Schlag gegen eine mutmaßliche Drogenbande gelungen. Die größten Funde machte die Polizei in Oberhausen und Mülheim.
„Wir haben in ein Wespennest gestochen. Da ist uns ein großer Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelungen“, sagte ein Verantwortlicher Ermittler der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift von Zollfahndungsamt Hannover und der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück. Bei der Aktion in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag hätten sich auch „relativ spontane Bezüge“ ergeben, wo die Zusammenhänge noch zu ermitteln seien, sagte ein Polizeisprecher am Freitag auf Nachfrage.
Schlag gegen Drogenbande: Über 170 Kilo Drogen in Oberhausen sichergestellt
Über 170 Kilo Drogen seien sichergestellt worden - weitestgehend in Drogendepots in Oberhausen, eines davon lag in einem alten Hochbunker im Theaterviertel, teilte die Polizei Osnabrück am Freitag mit. Insgesamt waren am Mittwoch 13 Objekte durchsucht worden, vier in Niedersachsen und neun in NRW. Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen und Amphetamine wird auf zwei Millionen Euro geschätzt.
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In Oberhausen kam es auch zu zwei Festnahmen, berichtete die Polizei: „Bei dem Zugriff am Mittwoch konnten zwei Tatverdächtige bei der Übergabe von fünf Kilo Marihuana und 1,5 Kilo Haschisch auf frischer Tat ertappt werden.“ Der 33-jährige mutmaßliche Haupttäter aus dem Emsland und der 37-jährige Tatverdächtige aus Oberhausen wurden festgenommen.
500.000 Euro und Luxusuhren in Wohnung in Mülheim
Durch Festnahmen in Oberhausen wiederum stieß die Polizei auf einen 48-Jährigen im benachbarten Mülheim. Auch dessen Wohnung wurde noch am Mittwochabend durchsucht - mit reichem Ertrag: Es wurden etwa 500.000 Euro in bar sichergestellt, zudem hochpreisige Luxusuhren, Schmuck und weitere „Beweis- und Vermögensgegenstände“, teilte die Polizei mit, ohne in Details zu gehen. In welchem Zusammenhang der Mülheimer mit der mutmaßlichen Bande steht, war am Freitag aber noch offen, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage.
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Auch im westfälischen Ahaus gab es Festnahmen, auch hier war eine Drogenübergabe der Grund, berichtete die Polizei. Bei Durchsuchungen seien dort im Anschluss weitere Drogen in kleinerer Menge entdeckt worden, und „Utensilien zum Verkauf von Drogen.“ Auch in Essen war die Polizei aktiv. Es sei eine Garage durchsucht worden, jedoch ohne Ergebnis, hieß es bei der Polizei in Osnabrück.
Polizei: „Wir haben ein kriminelles Netzwerk zerschlagen“
„Wir haben ein kriminelles Netzwerk im Drogenmilieu zerschlagen“, fasste Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück, den Einsatz auf Anfrage zusammen. In Gang gekommen waren die Ermittlungen im Januar diesen Jahres durch ein Verfahren bei der Polizei in Stuttgart, erläuterte er: „Daraus hatten sich Bezüge ins Emsland ergeben“, wo der Kern der mutmaßlichen Bande verortet werde.
Wie groß der Erfolg der Polizei im Kampf gegen Drogenhandel tatsächlich ist, kann noch nicht abgeschätzt werden. Einige der Festnahmen und Durchsuchungen hätten sich bei den Razzien am Mittwoch „spontan ergeben“, sagte Ellermann: „Es kann sein, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist.“