Berlin/Düsseldorf. Die Deutsche Umwelthilfe beklagt „absurd niedrige Gebühren“ für das Anwohnerparken in NRW. Diese Städte im Bundesland sind die teuersten.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beklagt „absurd niedrige Gebühren“ für das Anwohnerparken in den deutschen Städten. Damit würden Städte und Gemeinden alle Bemühungen um eine Beschleunigung der Mobilitätswende ausbremsen, kritisierte die DUH in einer Mitteilung.

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Eine bundesweite Umfrage unter 104 Städten - darunter alle Großstädte sowie die jeweils fünf größten Städte in den Bundesländern - habe ergeben, dass lediglich 13 der abgefragten Städte bisher die neue Möglichkeit nutzen, die Gebühren für Anwohnerparkausweise zu erhöhen. (Auch interessant: Rund 15 Prozent der regionalen Bahnen in NRW unpünktlich)

Anwohnerparkausweise in NRW: DHU fordert mindestens 360 Euro

Die DUH forderte, für das Parken in Anwohnerparkzonen pro Jahr mindestens 360 Euro zu verlangen. Für große SUV und Pick-ups sollte es noch teurer sein. Die höheren Einnahmen müssten in den Ausbau von Bus und Bahn sowie Rad- und Gehwegen fließen. Der Vorstoß der Umwelthilfe ist nicht neu.

Anwohnerparken in NRW: Viele Städte haben die Gebühren noch nicht angehoben (Symbolbild).
Anwohnerparken in NRW: Viele Städte haben die Gebühren noch nicht angehoben (Symbolbild). © dpa | Philipp von Ditfurth

Nach einem Beschluss von Bund und Ländern können die Städte die Höhe der Kosten für das Anwohnerparken mittlerweile selbst bestimmen. In NRW wurde die Erlaubnis zur Festlegung der Gebühren den jeweiligen Straßenverkehrsbehörden übertragen. Die entsprechende Änderung der „Verordnung über Zuständigkeiten im Bereich Straßenverkehr und Güterbeförderung“ gelte seit Februar 2022. Die früher in Deutschland einheitliche Obergrenze von 30,70 Euro pro Jahr entfiel.

Anwohnerparkausweise in NRW: Viele Städte heben Gebühren noch nicht an

Die meisten NRW-Städte, auch die fünf einwohnerstärksten Städte Köln, Düsseldorf, Dortmund Essen und Duisburg - hätten bisher die Gebühren noch nicht angehoben, hieß es. In Düsseldorf hätte in diesem Jahr eine Erhöhung auf 300 bis 500 Euro erfolgen sollen, sei aber noch nicht beschlossen. In Köln wurde 600 Euro diskutiert, die Entscheidung aber aufgeschoben. Auch in Dortmund soll nach Angaben eines Sprechers eine Erhöhung kommen, die Summe sei aber noch offen. Man rechne eher mit einem „moderater Anstieg“.

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Indes gehen kleinere Städte voran. Am teuersten ist in NRW der Anwohnerparkausweis in Neuss und Bonn. Die Neusser Jahresgebühr beträgt laut DUH seit Sommer 120 Euro und soll bis 2026 auf 360 Euro steigen. Bonn verlange ab kommenden März 180 Euro, ein Jahr später auch 360 Euro. In Mettmann müssen Anwohner bereits 70 Euro jährlich zahlen. Kempen am Niederrhein verlange ab 2023 für ein Auto 150 Euro, für besonders große und schwere Fahrzeuge 270 Euro. In Brühl steige die Gebühr 2023 auf 141,10 Euro. Iserlohn strebe eine Erhöhung auf 270 Euro an. Bergisch Gladbach hingegen sei die größte deutsche Stadt, die keinerlei Bewohnerparkzonen aufweise. (dpa)