Köln. Im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Sternsinger-Präsidenten wehrt sich Kölns Kardinal Woelki erneut gegen Vorwürfe.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat bekräftigt, von den Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Sternsinger-Präsidenten Winfried Pilz erst Ende Juni 2022 erfahren zu haben. Woelki habe in einem derzeit laufenden presserechtlichen Verfahren eine weitere eidesstattliche Versicherung dazu abgegeben, sagte ein Sprecher des Erzbistums am Mittwoch. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstagsausgabe) berichtet.

Es geht um eine Täterliste, die die frühere Assistentin des Personalchefs im Erzbistum, Hildegard Dahm, nach eigenen Angaben Anfang 2015 für Woelki erstellt hatte. Unter den 14 aufgeführten Namen soll auch der von Pilz gewesen sein. Dahm hatte in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im November gesagt, ihr Chef habe die Liste seinerzeit in ein Gespräch mit Woelki mitgenommen. Nach dem Interview leitete die Kölner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Woelki wegen des Verdachts der falschen eidesstattlichen Versicherung ein.

In der nun dritten vorgelegten Versicherung erklärt Woelki, sich an die fragliche Liste nicht erinnern zu können. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich diese Liste erhalten habe, dass ich diese Liste zur Kenntnis genommen, also angesehen habe“, heißt es dort laut Zeitungsbericht. Somit könne er sich auch nicht daran erinnern, dort den Namen Pilz gesehen zu haben.

(dpa)