Essen. In Haltern treiben tote Fische durch das Wasser. Wie sieht es in anderen Gewässern in NRW aus? Droht hier jetzt auch ein Fischsterben?
Es herrscht große Trockenheit und auch in den nächsten Tagen sind keine größeren Niederschläge zu erwarten. Die Pegelstände in Nordrhein-Westfalen sind niedrig. In der Stever bei Haltern wurde jetzt sogar ein Fischsterben festgestellt, weil der Sauerstoffgehalt im Wasser zu gering ist. Wie ist die Lage in anderen Gewässern? Ist auch hier ein Fischsterben zu erwarten?
Es gebe einige Gewässer, die derzeit besonders unter Beobachtung stehen, sagt ein Sprecher der Emschergenossenschaft/Lippeverband. Im Bereich des Rotbachs in Dinslaken wurde in den vergangenen Wochen bereits ein leichtes Fischsterben beobachtet. „Dort gab es auch in den vergangenen Jahren mal Probleme, weil der Quellzufluss schlecht ist und nur wenig Regen einfließt“, so der Sprecher.
Dass der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt, ist im Sommer nichts ungewöhnliches, wenn der Regen ausbleibt und somit nur wenig frisches Wasser in die Gewässer gelangt.
Pumpen werden zur Belüftung eingesetzt
Am Rotbachsee werde bereits – ähnlich wie in Haltern – mit Pumpen zur Belüftung gearbeitet, um einem Fischsterben vorzubeugen. Aufgrund der langen Trockenperiode gibt es dort außerdem schon länger ein Blaualgen-Problem.
Im Ruhrgebiet macht der Dorneburger Mühlenbach in Herne Sorgen, denn er ist weitestgehend trocken gelaufen. Die größeren Flüsse Emscher und Lippe führen derzeit übrigens noch genügend Wasser, da hier gereinigtes Abwasser (Emscher) oder Wasser aus den Kanälen (Lippe) zugeführt wird.
Extremwetter-Ereignisse werden sich häufen
Die Ruhrgebiets-Gewässer, für die der Ruhrverband zuständig ist, weisen aktuell noch keine besorgniserregenden Werte auf, sagt ein Sprecher des Verbandes. „Bisher sind keine dramatischen Situationen bekannt. Erst in der vergangenen Woche wurden noch Messungen durchgeführt.“
Richtig dramatisch sei die Lage noch nicht überall, so der Sprecher. „Noch gibt es genügend Wasser, die meisten Pegelstände sind für Fische noch hoch genug. Mit Blick auf die Wetteraussichten ist die Lage aber eher düster. Wir werden diese Extremwetter-Ereignisse – also Dürre und Hochwasser – jetzt immer häufiger erleben.“ Die Böden seien derzeit zudem so trocken, dass sie Starkregen jetzt gar nicht aufnehmen könnten – dann würden sogar Überschwemmungen drohen.