Essen. Der April in diesem Jahr war kalt - voraussichtlich so kalt wie seit 1977 nicht mehr. Die Durchschnittstemperatur liegt wohl bei knapp 6 Grad.
Der zu Ende gehende Monat wird in Nordrhein-Westfalen voraussichtlich als der kälteste April seit 1977 verzeichnet werden. Davon geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) aus. „Die Monatsmitteltemperatur in NRW wird am Ende voraussichtlich bei knapp 6,0 Grad Celsius landen“, sagte der stellvertretende Leiter des Regionalen Klimabüros des DWD in Essen, Thomas Kesseler-Lauterkorn, am Montag. 1977 lag der Schnitt ebenfalls bei 6,0 Grad.
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Nach Angaben des Meteorologen waren seit 1881 immerhin 13 April-Monate kälter. „Der absolut kälteste in NRW war der April 1917 mit einem Mittelwert von 4,3 Grad.“ Der wärmste wurde 2018 registriert - mit 12,7 Grad. In jüngerer Vergangenheit sei nur der April 1986 mit 6,2 Grad vergleichbar kalt gewesen. „Alle anderen kalten April-Monate liegen deutlich länger zurück.“
Meteorologen sprechen vom „besonderen April“
Kesseler-Lauterkorn geht davon aus, dass es bei der Anzahl der Frosttage, also der Tage mit Tiefsttemperaturen unter null Grad, im April 2021 Stationsrekorde gibt. So seien etwa an den Stationen Bad Lippspringe (Messungen seit 1951) und Flughafen Köln/Bonn (Messungen seit 1957) in diesem April schon jeweils 13 Frosttage registriert worden, soviel wie noch nie seit dem jeweiligen Aufzeichnungsbeginn. Im NRW-Flächenmittel rechnet der DWD mit rund elf Frosttagen. Zum Vergleich: Der Schnitt liegt bei vier Frosttagen.
Der Meteorologe sprach von einem „besonderen April“, den es seit Ende der 1980er-Jahre in dieser kalten Form in NRW nicht mehr gegeben habe. „Dies ist aber kein Widerspruch zum Klimawandel, auch in diesen Zeiten sind immer wieder einmal deutlich kalte Ausreißer nach unten möglich, wie etwa der Dezember 2010 oder der März 2013 gezeigt haben.“ (dpa)