Krefeld. Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen ist jetzt ein ausgezeichneter Schlipsträger. In Krefeld wurde er von einer Jury zum Krawattenträger des Jahres ernannt. Dabei sei Tragen nicht mal das Beste, was man mit einer Krawatte machen kann, findet von Hirschhausen.
Der Kabarettist und Mediziner Eckart von Hirschhausen ist «Krawattenmann des Jahres 2009». Seine äußere Erscheinung stelle der 42-Jährige bewusst und kultiviert in den Dienst seiner Inhalte, begründete das Deutsche Mode-Institut am Donnerstag seine Entscheidung. Mal mit und mal ohne Krawatte seien Anzüge, Hemden und Accessoires wohlüberlegt aufeinander abgestimmt. Von Hirschhausen «ist ein moderner Eulenspiegel, aber kein Paradiesvogel».
Der Kabarettist nahm die Auszeichnung mit Humor: Als Neurologe habe er nie verstanden, warum ein Mann glaubwürdiger und attraktiver erscheine, wenn er demonstrativ die Blutzufuhr in den Kopf drossele, erklärte er. Das Schönste an der Krawatte sei, sie locker zu machen.
Knoten vom Vater gelernt
Dennoch kann auch von Hirschhausen offenbar nicht ohne: Sein Vater, ein Chemiker, habe ihm das Krawattenbinden beigebracht und sei nie ohne Schlips aus dem Haus gegangen, erklärte er. «Bei ihm wie bei mir ging es nicht wirklich um Mode, sondern vielmehr um Stil.»
Der Titel «Krawattenmann des Jahres» wird jedes Jahr vom Deutschen Mode-Institut verliehen. Die Jury setzt sich aus Vertretern der Krawattenindustrie, Fachjournalisten und Repräsentanten der Samt- und Seidenstadt Krefeld zusammen. Zu den Preisträgern vergangener Jahre gehören Politiker wie der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff, FDP-Chef Guido Westerwelle, aber auch Fernsehmoderatoren Günther Jauch und Johannes B. Kerner sowie Musiker wie Götz Alsmann und Roy Black oder zuletzt der frühere Box-Champion Henry Maske. (AP)