Berlin. Rapper Bushido kooperiert mit der Berliner Polizei im Kampf gegen kriminelle Clans. Das ist lebensgefährlich – für ihn und seine Frau.

Es überschlagen sich die Ereignisse im Streit zwischen Rapper Bushido und mutmaßlich kriminellen Familienclans: Am Montag wurde ein Bruder des Clan-Chefs Arafat Abou-Chaker in Dänemark verhaftet. Die Berliner Staatsanwaltschaft ließ ihn mit internationalem Haftbefehl suchen.

Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft und soll nach Deutschland ausgeliefert werden. Laut Staatsanwaltschaft ist noch unklar, wann das der Fall sein wird.

Streit zwischen Abou-Chaker und Bushido ist der bekannteste Konflikt

Beide Brüder stehen im Verdacht, die Entführung der Kinder und der Frau des Berliner Rappers Bushido geplant zu haben. Arafat Abou-Chaker wurde kürzlich ebenfalls verhaftet. Ein Anwalt der Familie war für unsere Redaktion bislang nicht erreichbar.

Seit Wochen ist die Szene in Berlin in Bewegung. Zahlreiche Razzien sorgten auch über die Stadtgrenzen hinaus für Schlagzeilen. Der Streit zwischen

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ist nur der bekannteste von vielen Konflikten.

Berlins Innensenator: Berlin ist der falsche Ort für eure Taten

„Wer glaubte, die Clans könnten tun und lassen, was sie wollen, wird jetzt eines Besseren belehrt“, sagte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) unserer Redaktion. Berlin habe seine Kräfte gebündelt und gehe breit aufgestellt gegen kriminelle Strukturen vor.

„In dieser Stadt gelten Regeln, und diese

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Ordnungsämter, Gewerbeaufsicht, Finanzermittler, Polizisten und Staatsanwälte sind eng miteinander vernetzt und arbeiten Hand in Hand“, so Geisel weiter. Das tue man unabhängig von der Staatsangehörigkeit oder von bestehenden Familienbanden. An die Adresse krimineller Familienclans sagt Geisel: „Ihnen sagen wir ganz klar: Berlin ist der falsche Ort für eure Taten.“

Abou-Chaker war Bushidos Freund und Trauzeuge

Im Visier: Rapper Bushido und seine Ehefrau Anna-Maria Ferchichi, eine Schwester der Popsängerin Sarah Connor. Das Paar heiratete 2012.
Im Visier: Rapper Bushido und seine Ehefrau Anna-Maria Ferchichi, eine Schwester der Popsängerin Sarah Connor. Das Paar heiratete 2012. © imago stock&people | imago stock&people

Die Ermittlungen im Fall Abou-Chaker gehen maßgeblich auch auf Aussagen von Bushido und seiner Frau Anna-Maria Ferchichi zurück. Lange war der bekannte Rapper ein Weggefährte von Abou-Chaker. Er half ihm, sich von seinem früheren Plattenlabel „Aggro Berlin“ loszureißen.

Aus Geschäftspartnern wurden enge Freunde. Abou-Chaker war Bushidos Trauzeuge, die beiden kauften mehrere Villen auf einem Anwesen in Kleinmachnow bei Berlin, der Rapper stellte dem mutmaßlichen Clanchef eine Generalvollmacht aus.

Bushido: „Erstmal testamentarisch abgesichert“

Aber

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wurde der Einfluss Abou-Chakers auf die Familie zu groß. Später berichtete sie gemeinsam mit ihrem Mann in einem Interview mit dem „Stern“ davon, wie Abou-Chaker 50 Prozent von Bushidos Einnahmen einbehielt und dass er ihm vorschrieb, wie er mit seiner Frau umgehen sollte. Ferchichi verließ samt der vier Kinder ihren Mann. Fünf Monate später kehrte sie zurück. Die Bedingung: Bushido muss sich von Abou-Chaker lossagen.

Im September hatte

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gesprochen. „Das Erste, was wir nach der Trennung von Arafat gemacht haben, war, uns testamentarisch abzusichern. Falls mir etwas passieren sollte, ist für meine Frau und meine Kinder gesorgt“, sagte er im „Stern“. Inzwischen stehe er unter dem Schutz von Ashraf R., Mitglied eines weiteren Familien-Clans.

Erfolgs-Rapper Capital Bra sagt sich von Bushido los

Im Interview mit dem „Stern“ sagten die beiden, sie hätten sich ihre Freiheit von Abou-Chaker erkaufen müssen. Für 2,5 Millionen Euro. Nachdem unter anderem eine Aussteigerin aus dem Abou-Chaker-Clan den mutmaßlichen Clanchef und seinen Bruder belastetet hat – sie sollen neben der Entführung einen Säureanschlag auf Bushidos Frau geplant haben – ist die Halbwelt in Aufruhr. Und die Rapszene.

Am Dienstag tauchte bei Insta­gram eine Botschaft von

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auf, Rap-Star aus Berlin mit krimineller Vergangenheit. Seit Sommer 2018 war er bei Bushidos Musiklabel unter Vertrag. Er könne nicht mehr mit einem Labelboss zusammenarbeiten, der wiederum „intensiv mit der Polizei arbeitet“, sagt er in seiner Video-Trennung. Capital Bra weiter: „Jetzt scheißt er Leute an, die Leute gehen in den Knast. Ich bin nicht für so was. Polizei ist jetzt dein Team.“

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