Genf. Immer weniger Menschen haben sich in den vergangenen Jahren mit HIV infiziert: Die Zahl der Neuinfektionen ist in acht Jahren um 17 Prozent gesunken. Der Chef des UN-Programms zur Bekämpfung der Krankheit Michel Sidibé lobte den Erfolg von Präventionsprogrammen.

Die Programme zur Verhinderung von HIV-Infektionen haben Wirkung gezeigt: die Zahl der Neuansteckungen ging in den vergangenen acht Jahren um 17 Prozent zurück. Das geht aus dem am Dienstag in Genf vorgelegten Bericht des UN-Programms zur Bekämpfung von Aids (UNAIDS) hervor. Zugleich stieg im vergangenen Jahr die Zahl der HIV-Infizierten weltweit auf 33,4 Millionen. Das sind 20 Prozent mehr als im Jahr 2000. Allein im vergangenen Jahr starben zwei Millionen Aids-Kranke an der Immunschwächekrankheit. Insgesamt waren es seit Ausbruch der Epidemie 25 Millionen Aids-Tote.

Vorbeugung trägt Früchte

UNAIDS-Exekutivdirektor Michel Sidibe informierte am Dienstag über den Stand des Programms. Foto: ap
UNAIDS-Exekutivdirektor Michel Sidibe informierte am Dienstag über den Stand des Programms. Foto: ap © AP

"Die gute Nachricht ist, dass der zu beobachtende Rückgang nachweislich, zumindest teilweise, auf Vorbeugung zurückgeht», erklärte der UNAIDS-Exekutivdirektor Michel Sidibé. Sein Stellvertreter Paul de Lay sagte, die Krankheit sei in eine «stabilere Phase» eingetreten.

Afrika südlich der Sahara bleibt dem Bericht zufolge die am stärksten betroffene Region. Hier lebten 2008 mehr als zwei Drittel der HIV-Infizierten, insgesamt 22,4 Millionen Menschen. Die Zahl der Aids-Toten dort machte etwa 72 Prozent aller Aids-Todesfälle weltweit aus. Doch seit 2001 sank die Zahl der Neuansteckungen mit dem HI-Virus in der Region um etwa 15 Prozent. Das seien im Jahr 2008 rund 450.000 Infektionen weniger.

Nicht mehr auf traditionelle Risikogruppen beschränkt

In einigen Gegenden der Welt schritt die Epidemie dagegen voran, beispielsweise in Osteuropa und in Zentralasien mit 1,5 Millionen Infizierten. Dort werde das HI-Virus unter anderem von infizierten Drogenkranken an ihre Sexualpartner übertragen, heißt es in dem Bericht. In einigen Teilen Asiens, wo das HI-Virus früher hauptsächlich über infizierte Prostituierte, Homosexuelle oder über Spritzen von Drogenkonsumenten weitergegeben wurde, seien mittlerweile zunehmend andere Gruppe wie heterosexuelle Paare betroffen. Notwendig seien bessere Aufklärungskampagnen, die sich nicht nur an die traditionellen Risikogruppen wenden sollten. (afp)