Mülheim/Makambako. Sofia Flecken aus Mülheim-Saarn hat mit vielen Unterstützern eine Vorschule in Tansania gebaut. Nun ist sie gar Namensgeberin der Schule.

Wenn eine Schule den eigenen Namen trägt, dann weiß man, dass man etwas im Leben richtig gemacht hat. Auch wenn die Namensgeberin das etwas bescheidener sieht. „Klar macht einen das ein bisschen stolz“, sagt Sofia Flecken. „Aber ich habe das natürlich nicht alleine geschafft, sondern hatte viele Unterstützer.“

Die 22-jährige Saarnerin hat etwas geschafft, was sie sich vor vier Jahren nicht vorstellen konnte. Innerhalb von zwei Jahren hat sie mit vielen Helfern, Unterstützern und Spendern in Makambako in Tansania den Bau einer katholischen Vorschule ermöglicht. Nun ist die Schule auf dem Gemeinde- und Schulzentrum von Makambako im Bistum Njombe feierlich eingeweiht worden. In der „Sofia Pre & Kindergartenschool“ können zukünftig bis zu 300 Kinder zwischen drei und sechs Jahren gemeinsam lernen und sich auf die weiterführende Schule vorbereiten.

Rund 150 000 Euro sind zusammengekommen

Neben der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt hat auch die Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ das Projekt unterstützt. Außerdem haben Freunde, Nachbarn und viele weitere Mülheimer für die Schule im Süden Tansanias gespendet. Rund 150 000 Euro sind so zusammengekommen.

Sofia Flecken hatte 2014/2015 ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Grundschule in Makambako absolviert und dort auch Pater Bruno Henjewele kennen gelernt. Dieser hatte mit Hilfe des Speldorfer Ehepaars Sigrid und Rudolf Wiebringhaus das Gemeinde- und Schulzentrum gegründet. Was noch fehlte, war ein Kindergarten beziehungsweise eine Grundschule, in der sich die Kinder auf die Grundschule vorbereiten konnten. „Ein Grundstück stand damals schon zur Verfügung“, sagt Flecken. „Es fehlte nur noch das Geld, um die Vorschule zu bauen.“

Fünf Gebäude sind für die Vorschule entstanden

Der jungen Saarnerin war es eine Herzensangelegenheit, sich für die Kinder einzusetzen und zu helfen, den Bau der Schule zu ermöglichen. Fünf Gebäude sind in den vergangenen eineinhalb Jahren für die Vorschule entstanden, darunter ein großes Multifunktionsgebäude mit Küche, Toiletten und Verwaltung. „Das letzte Gebäude wird zwar erst im Frühjahr bezugsfertig sein“, sagt Flecken. „Dennoch konnten wir jetzt offiziell eröffnen – der Schulbetrieb kann beginnen.“

Während der gesamten Bauphase stand die Lehramtsstudentin mit Pater Bruno in engem Kontakt – beide arbeiteten Hand in Hand zusammen. Meist per Whatsapp oder E-Mail. Immer wieder ist die junge Frau aber auch persönlich wieder nach Tansania gereist, um sich den Fortschritt vor Ort selbst anzuschauen. „Ich wusste, dass wir das irgendwie gemeinsam stemmen werden“, sagt Sofia Flecken. „aber dass wir nach so kurzer Zeit schon Eröffnung feiern können, das hätte ich im Leben nicht geglaubt.“

„Die Kinder geben so viel zurück und sind so dankbar“

Neben vielen Einheimischen waren auch Angehörige und Freunde nach Tansania gekommen, um mit der jungen Saarnerin zu feiern. Und der größte Dank für ihr Engagement sind die Kinder in Makambako selbst. „Die geben so viel zurück und sind so dankbar“, erzählt die Studentin. „Allein dafür lohnt sich die harte Arbeit.“

Und diese ist für Sofia Flecken noch lange nicht beendet. Als nächstes plant die Studentin gemeinsam mit Pater Bruno und ihren Unterstützern eine weiterführende Mädchenschule.

>> INFOS UND SPENDENKONTO

Mehr Informationen über das Projekt in Tansania gibt es im Internet auf www.kirchengemeinde.net/kirchen/st-mariae-himmelfahrt.de

Für Spenden ist bei Misereor ein Konto eingerichtet. IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10; BIC: GENODED1PAX; Verwendungszweck: W31036 Vorschule Makambako, Tansania