Bremen. Rund 100 gewaltbereite Bremer Ultras schlagen sich mit Kneipengästen. Mehrere Menschen werden verletzt, Scheiben und Inventar gehen zu Bruch.
Bei einer Schlägerei zwischen Bremer Ultras und Gästen einer Kneipe sind am Samstag in der Hansestadt fünf Menschen leicht verletzt worden. In dem Lokal am Steintor wurden nach dem enttäuschenden Unentschieden in der Bundesligapartie gegen Mainz 05 die Scheiben eingeworfen. Nach Polizeiangaben benutzten die Schläger Tischbeine, Stühle und andere "Schlagwerkzeuge" als Waffen. Elf Personen seien in Gewahrsam genommen worden. Schon vor dem Fußballspiel hatte die Polizei am Samstagnachmittag eine Massenschlägerei verhindern können.
Gewaltbereite Fans schlugen Scheiben ein
Nach dem Spiel war die Gruppe von 100 bis 120 Werder-Fans durch die Stadt gezogen, als sich die Ultras plötzlich vermummten und auf die Kneipe zustürmten. "Die gewaltbereiten Fans schlugen Scheiben ein, es flogen Tische und Stühle", sagte ein Polizeisprecher in der Nacht. Daraufhin sei eine Gruppe Kneipengäste herausgekommen, um ihrerseits zuzuschlagen. Ob es sich bei den Verletzten und den vorläufig Festgenommenen um Gäste oder um Ultras handelte, war auch am Sonntag zunächst unklar.
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"Die gewaltbereiten Fans schlugen Scheiben ein, es flogen Tische und Stühle", sagte ein Polizeisprecher in der Nacht. Ob es sich bei den Verletzten um Gäste oder um Ultras handelte, war auch am Sonntag zunächst weiter unklar.
Polizei ermittelt, aus welchem Lager die Schläger stammen
Verschiedene Medien berichteten, dass es sich bei den Kneipengästen um Personen aus der Neonazi- und Hooligan-Szene gehandelt haben soll. Die Polizei konnte das zunächst nicht bestätigten. "Man kann durchaus sagen, dass die Werder-Fans dachten, sie hätten Leute aus diesen Lagern erkannt", sagte der Polizeisprecher. Ob es sich aber auch wirklich um Leute aus dieser Szene gehandelt habe, müssten die Ermittlungen erst ergeben. Sicher sagen konnte die Polizei nur, dass es sich bei den Gästen in der Kneipe nicht um Mainzer Fans handelte. Diese waren bereits unter Polizeibegleitung aus Bremen abgereist.
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Bereits vor der Bundesligapartie zwischen Werder Bremen und Mainz 05 am Samstagnachmittag wollten sich zwei Ultragruppen am Bremer Stadtrand für eine Schlägerei treffen. 37 Mainzer waren dazu mit einem Reisebus auf dem Weg nach Bremen. Um keinen Verdacht zu erregen, meldeten sie beim Busunternehmer einen Junggesellenabschied an und sicherten schriftlich zu, mit Fußball nichts zu tun zu haben, wie die Polizei mitteilte. Als sie an einer Raststätte ihre zivile Kleidung in "sportlich robuste" tauschten, kamen dem Busfahrer Bedenken und er alarmierte die Polizei. Diese leitete den Bus noch in Niedersachsen in ein Industriegebiet um.
Zeitgleich wurden Bremer Polizisten im Industriegebiet Brinkum-Stuhr auf einen Auto-Corso mit bekannten Ultras aus der Bremer Szene aufmerksam. Beide Gruppen wurden überprüft, dabei habe sich der Verdacht auf eine vereinbarte Schlägerei bestätigt. Die Mainzer Ultras mussten nach der Überprüfung ihre Heimreise antreten. Die Gruppe aus Bremen blieb bis zum Spielende in Polizeigewahrsam. (dpa)