Erfurt. Die Bundesländer reagieren auf die Bedenken gegen den Schweinegrippen-Impfstoff: Sie wollen für Risikogruppen ein verträglicheres Serum nachordern. Der Impfstoff für den Masseneinsatz war wegen seiner Zusatzstoffe in die Kritik geratenAuch die Bundeswehr lässt sich nicht damit nicht impfen.

Die Bundesländer wollen mehr Schweinegrippe-Impfstoff ohne die umstrittenen Wirkungsverstärker nachbestellen. Das kündigte ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums am Freitag in Erfurt an. Thüringen hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz der Länder.

Experten hatten Bedenken am Zusatz der sogenannten Adjuvantien, die die Immunreaktion verstärken sollen, angemeldet, da mögliche Nebenwirkungen nicht ausreichend geklärt seien. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) betonte derweil, dass auch der Impfstoff mit Wirkstoffverstärkern sicher sei. Nach Angaben des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline (GSK) soll in der kommenden Woche mit der Auslieferung von Impfstoff begonnen werden.

Nebenwirkungen nicht klar

Ein Teil der bereits bestellten 50 Millionen Dosen des Serums Pandemrix könne möglicherweise auch ohne Verstärker geliefert werden, sagte Thomas Schulz, Sprecher des Erfurter Ministeriums. Darüber werde mit dem Hersteller Glaxo-Smith-Kline und mit anderen Pharmafirmen verhandelt. Die Menge an verstärkerfreiem Impfstoff werde «bedarfsgerecht» sein.

Experten hatten darauf verwiesen, dass der zugesetzte Wirkungsverstärker noch nie bei einem handelsüblichen Impfstoff verwendet worden sei. Mögliche Nebenwirkungen seien nicht ausreichend geklärt. Die Bundeswehr hat für ihre Soldaten einen Impfstoff ohne Konservierungsstoffe und Wirkungsverstärker geordert. (ddp)