Stuttgart. Wegen versuchter Erpressung von Topmodel Cindy Crawford ist ein Deutscher in den USA angeklagt. Nun ermitteln auch deutsche Staatsanwälte gegen den 26-Jährigen. Er soll ein Foto von Crawfords Tochter als Druckmittel benutzt und 100.000 Dollar verlangt haben.
Wegen des Verdachts der versuchten Erpressung des ehemaligen Supermodels Cindy Crawford hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen den 26-jährigen Deutschen Edis K. eingeleitet. Das teilte deren Sprecherin mit. Die Justizbehörde prüft demnach, ob sie Haftbefehl gegen den Verdächtigen beantragt. Dieser befindet sich zurzeit in der Türkei im Urlaub; er will nach Angaben seines Bruders Montag oder Dienstag zurückkehren.
In den USA liegt gegen den 26-Jährigen eine Anklage wegen versuchter Erpressung vor. Demnach soll er 100.000 Dollar (67.000 Euro) von Crawford und ihrem Mann Rande Gerber verlangt und mit der Veröffentlichung eines Fotos ihrer Tochter gedroht haben. Die damals Siebenjährige sei darauf an einen Stuhl gefesselt zu sehen. Der Deutsche soll das Foto von dem inzwischen entlassenen Kindermädchen gestohlen haben. Die Nanny soll das Bild bei einem „Räuber- und Gendarm-Spiel“ aufgenommen haben. K. droht in den USA bei einer Verurteilung eine zweijährige Haftstrafe.
Der 26-Jährige war nach Polizeiangaben Mitte September wegen Verletzung der Einwanderungsbestimmungen in den USA festgenommen und nach Deutschland abgeschoben worden. Danach soll er die Erpressungsversuche per E-Mail fortgesetzt und sich auch nach deutschem Recht strafbar gemacht haben. Nach Angaben der Behörden in Los Angeles meldete er sich zuletzt am 1. November bei Crawfords Mann Gerber und gab ihm eine deutsche Bankverbindung, auf die das geforderte Geld binnen drei Tagen überwiesen werden sollte. Am Samstag hatte die Polizei seine Wohnung in Kirchheim/Teck südöstlich von Stuttgart durchsucht. (ap)