Kirchheim/Teck. Ein Mann aus Baden-Württemberg soll versucht haben, Model Cindy Crawford um 100 000 Euro zu erpressen. Er stellte sich am Montag der Polizei und legte ein Geständnis ab. Zwischenzeitlich war der Mann in die Türkei geflohen, von dort jedoch wieder zurückgekehrt.
Der mutmaßliche Erpresser des Topmodels Cindy Crawford hat sich der Polizei gestellt. Gegen den 26-Jährigen aus Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg) sei am Montagabend wegen des Verdachts der versuchten Erpressung Haftbefehl erlassen worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Dienstag auf ddp-Anfrage. Der Verdächtige ist nach Polizeiangaben bereits wegen Diebstahls, Körperverletzung und Drogendelikten aufgefallen. Er hat die Erpressungsversuche eingeräumt.
Der Verdächtige wurde am Montagabend sowie am Dienstagvormittag vernommen. Am Nachmittag sollte er dem Haftrichter vorgeführt werden, der darüber entscheidet, ob der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt wird oder der Mann in Untersuchungshaft muss.
Mädchen war gefesselt
Der Mann hat nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft zugegeben, Crawford und ihren Ehemann Rande Gerber im Sommer in den USA mit einem Foto ihrer siebenjährigen Tochter erpresst zu haben. Auf dem Bild war das Mädchen beim Spielen an einen Stuhl gebunden und geknebelt zu sehen. Der Erpresser drohte damit, das Bild an die Medien zu verkaufen und forderte Geld. Mitte September wurde der Mann von der US-Einwanderungsbehörde wegen aufenthaltsrechtlicher Verstöße festgenommen und nach Deutschland abgeschoben.
Anfang November versuchte der Mann erneut von Kirchheim/Teck aus, Crawford in zwei Telefonaten und mittels einer E-Mail zur erpressen. Er verlangte zunächst 100 000 US-Dollar und dann 100 000 Euro. Zu einer Zahlung kam es nach Erkenntnissen der deutschen Ermittler nicht.
Flucht in die Türkei
Der Mann deutscher Staatsangehörigkeit hatte sich laut Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich in die Türkei abgesetzt. Er gab an, Angst vor einer Inhaftierung in der Türkei oder in den USA bekommen zu haben. Deswegen sei er am Sonntagabend nach Deutschland zurückgeflogen und habe sich gestellt.
An das Foto soll der Mann laut Medienberichten über das Kindermädchen gekommen sein, das die Aufnahme ohne das Wissen der Eltern gemacht hatte. (ddp)