Frankfurt/Main. Nur ein Drittel der Männer wäscht sich nach dem Toilettenbesuch die Hände mit Wasser und Seife - beim schönen Geschlecht sind es laut einer aktuellen Studie immerhin zwei Drittel. Verbessern lässt sich die Quote kaum: Auch Hinweisschilder helfen wenig.

Gründliches Händewaschen schützt vor etlichen Infektionskrankheiten. Trotzdem scheuen auffällig viele Menschen auf öffentlichen Toiletten den Griff zur Seife, wie eine britische Studie aus Anlass des Welt-Händewaschtages am Donnerstag zeigt. Dabei beobachteten die Forscher die Waschgewohnheiten von fast 200.000 Menschen auf Raststätten.

"Wäscht sich die Person neben Ihnen mit Seife?"

Frauen zeigten sich in der Regel geneigter zum Seifengebrauch. Foto: ddp
Frauen zeigten sich in der Regel geneigter zum Seifengebrauch. Foto: ddp © ddp

Als Schmutzfinken erwiesen sich vor allem die Männer: Nur 32 Prozent von ihnen reinigten sich vor dem Verlassen der Toiletten die Hände mit Wasser und Seife. Bei den Frauen lag der Anteil mit 64 Prozent immerhin doppelt so hoch. Im zweiten Schritt prüften die Wissenschaftler der London School of Hygiene & Tropical Medicine dann, wie sich das Waschverhalten gezielt bessern lässt.

Dazu ließen sie am Eingang der Toiletten verschiedene Botschaften aufleuchten, etwa «Wasser tötet keine Keime» oder «Sei kein schmutziger Seifenverächter». Effektiv waren bei Männern wie bei Frauen jene Appelle, bei denen auf mögliche Beobachter verwiesen wurde, wie «Wäscht sich die Person neben Ihnen mit Seife?».

Frauen reagieren eher auf sachliche Hinweise

Ansonsten reagierten beide Geschlechter auffallend unterschiedlich: Bei Männern waren jene Sprüche wirksam, die Ekel erregten, wie «Seif es ab oder iss es später». Bei Frauen fand diese Taktik dagegen keine Resonanz. Sie reagierten eher auf sachliche Hinweise. Generell war der Nutzen der Ermahnungen recht begrenzt: Sie steigerten die Seifennutzung im Vergleich zu den Ausgangsbedingungen um maximal zehn Prozent.

Quelle: «American Journal of Public Health», Vol. 99: S. S405 - S411

(ap)