Düsseldorf. Nach Ergebnissen des aktuellen LBS-Kinderbarometers haben drei Viertel der Kinder in Nordrhein-Westfalen Angst vor Arbeitslosigkeit. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren die Angst vor Umweltzerstörung und Klimawandel. Mehr als die Hälfte der Kinder blickt aber positiv in die Zukunft.
Schon Kinder haben laut einer neuen Befragung Angst vor Arbeitslosigkeit. Mehr als drei Viertel der Kinder erwarteten aber «für sich persönlich ein gutes oder sehr gutes Leben», sagte Jugendminister Armin Laschet (CDU) am Montag in Düsseldorf bei der Vorstellung des «LBS-Kinderbarometers». Demnach bereiten die Sorge um die Umwelt, Arbeitslosigkeit, Terror oder Krieg auch den 9- bis 14-jährigen Kindern Ängste.
«Die wirtschaftliche Drucksituation ist für die Kinder real spürbar geworden», sagte Dieter Greese vom Deutschen Kinderschutzbund in NRW. Da der Rückgang unabhängig vom beruflichen Status der Eltern sei, könne von einer generellen Belastung quer durch alle Familien- und Erwerbsformen gesprochen werden.
Deutsche Kinder blicken negativer in die Zukunft als übrige Altersgenossen
Erfreulich ist laut Greese, dass die Kinder, obwohl sie die gesellschaftlichen Perspektiven insgesamt eher skeptisch beurteilen, mit großer Zuversicht auf ihr späteres Leben blicken. 28 Prozent der Kinder glauben für sich persönlich an eine «sehr gute», weitere 58 Prozent an eine «gute» Zukunft. Ihre Erwartungen für die Zukunft aller Menschen in Deutschland sehen die Kinder hingegen deutlich negativer als ihre persönlichen Perspektiven.
Das sogenannte LBS-Kinderbarometer Nordrhein-Westfalen wird jährlich seit 1997 im Auftrag der LBS-Initiative «Junge Familie» von dem ProKids-Institut für Sozialforschung der PROSOZ Herten GmbH ermittelt. Ziel der Studie ist es, Kinder als Experten für ihre eigene Lebenswelt zu befragen und ihnen so eine Stimme zu verleihen.
Auch Umweltzerstörung und Klimawandel beängstigen die Kinder
Für die neue Studie wurden im Frühjahr 2007 insgesamt 2121 Kinder der vierten bis siebten Klassen aus 93 nordrhein-westfälischen Schulen befragt.
Weltbewegende Ereignisse wie die Terroranschläge des 11. September 2001 oder die Afghanistankrise erschüttern demnach das Wohlbefinden der Kinder. Arbeitslosigkeit wird als eines der schwerwiegendsten Probleme unserer Gesellschaft wahrgenommen. Auch die Umwelt ist demnach in den Fokus gerückt: Die Angst vor Umweltzerstörung und Klimawandel spielte vor einem Jahrzehnt noch keine Rolle, rangiert aber heute auf Platz 2 der Zukunftsängste. (ddp)
Mehr zum Thema: