Nürnberg. Ein Künstler aus Nürnberg schuf 2000 Zwerge, die ihre Hand zum Hitlergruß ausstrecken. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob die Ausstellung solcher verfassungsfeindlicher Symbole eine Straftat ist. Der Künstler sieht seine Zwerge als Kritik an Hitlers "Herrenrasse".

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt wegen eines von einem Künstler geschaffenen Gartenzwerges, der einen Arm zum Hitlergruß ausstreckt. Es werde geprüft, ob die Ausstellung dieses Zwerges im Schaufenster einer Galerie den Straftatbestand der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole erfülle, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag. Demgegenüber steht demnach die Frage, ob die Darstellung durch die Freiheit der Kunst abgedeckt ist oder es sich dabei um eine Kritik an verbotenen Organisationen handelt. Ein Beispiel dafür sei etwa ein Hakenkreuz, das von einer Faust zerschmettert werde.

Künstler ist überrascht

Der Zwerg wurde von dem Künstler Ottmar Hörl geschaffen, der seit 2005 Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg ist. Hörl zeigte sich überrascht von den Ermittlungen. Bislang habe jeder das Werk als Kritik verstanden, sagte Hörl der Nachrichtenagentur AFP. Er zeige dabei die «deutsche Herrenrasse» als Gartenzwerg. Die Zwerge waren nach seinen Angaben bereits in Ausstellungen in Belgien, Südtirol und zuletzt in Aschaffenburg zu sehen. Ingesamt habe er etwa 2000 dieser Zwerge hergestellt. Er sehe es mit einer gewissen Ironie, dass ein einziger Zwerg in einem Nürnberger Geschäft diese Reaktion auslöse. Die Galerie kenne er gar nicht. (AFP)