Frankfurt/Main. Schon im Vorschulalter leiden viele Kinder unter seelischen Problemen. Laut einer Langzeitstudie hat jedes siebte Kind Depressionen oder ungewöhnlich starke Angst.

Jedes siebte Kind leidet schon im Vorschulalter unter Depressivität oder ungewöhnlich starker Angst. Derartige seelische Probleme wurzeln oft im Kleinkindalter und bilden sich in den folgenden Jahren stärker heraus, wie eine kanadische Langzeitstudie zeigt.

Die Psychologen der Universität Montreal bewerteten die seelische Verfassung von fast 1.800 Kindern aus der Provinz Quebec, indem sie jährlich mit deren Müttern sprachen, bis deren Nachwuchs fünf Jahre alt war. Im Vorschulalter litten fast 15 Prozent der Kleinen unter ungewöhnlich starker Schwermut oder Angst.

«Schon im ersten Lebensjahr gibt es Hinweise darauf, dass manche Kinder stärker gefährdet sind als andere», sagt Studienleiterin Sylvana Cote. «Ein schwieriges Temperament im Alter von fünf Monaten war der wichtigste Hinweis für Depression und Angst.»

Zweitwichtigster Faktor war die psychische Verfassung der Mutter. War diese während ihres Lebens schon einmal an einer Depression erkrankt, so war auch das Kind besonders stark gefährdet, wie die Forscher im «Journal of Child Psychology and Psychiatry» schreiben. Sie empfehlen, Kindern mit hohem Risiko frühzeitig zu identifizieren und ihnen sowie den Eltern Hilfe anzubieten. (ap)