Darmstadt. In Darmstadt sind größere Batzen Geld entdeckt worden, aber zerschnitten und zerrissen. Die Euro-Scheine sind echt - von einem Täter fehlt jede Spur.

Wer will denn da sein Vermögen in kleinen Portionen loswerden? In Darmstadt beschäftigt diese Frage die Polizei. Seit einigen Wochen werden immer wieder Schnipsel von Geldscheinen gefunden. Dienstag teilten die Ermittler nun mit: Die zerrissenen und zerschnittenen Euroscheine sind echt. Das habe eine Untersuchung der Deutschen Bundesbank ergeben, wo Experten tagelang mit den Schnipseln befasst waren. "Wir haben jeden Schnipsel in die Hand genommen", sagte Rainer Elm vom Analysezentrum der Bundesbank in Mainz. "Das ist ein kurioser Fall."

Bislang seien seit Ende August 23 Stellen in Darmstadt bekannt geworden, an denen Teile von 500-, 100- und 50-Euro-Scheinen entdeckt wurden. In mindestens einem Fall lagen die Schnipsel mitten auf der Straße. Dem Nachrichtenportal hessenschau.de zufolge machte ein Passant außerdem vor einem Altglascontainer einen großen Fund.

Wer Geld zerstört, bekommt keinen Ersatz

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Insgesamt dürfte es sich bei dem weggeworfenen Geld laut Polizei um fast 20.000 Euro handeln. Manche der Finder hätten versucht, die Schnipsel bei einer Bank einzulösen. Hinweise auf eine Straftat gebe es nicht. Es werde weiter ermittelt, woher das Geld stammt. Der Fall erinnert an ein Vorkommnis in der Schweiz, wo im Oktober 2014 Gelschnipsel in ähnlich hohem Wert gefunden worden waren. Wie die Freiburger Nachrichten damals berichteten, war dort nicht geklärt worden, wer die zerrissenen Geldscheine weggeworfen hatte.

Wer solche Schnipsel findet, kann sie nicht ohne weiteres eintauschen. Bei einer solchen Menge sei die Zuordnung der richtigen Teile zueinander schwierig. "Das sind jetzt zu viele Noten", sagte Elm. "Wir versuchen aber, was da noch an Wert zu rekonstruieren ist und welcher Betrag erstattet werden könnte." Die Betonung liegt auf "könnte" - denn wer Geld mutwillig zerstört, bekommt laut Elm keinen Ersatz. (dpa/andi)