Madrid. . Im Spanien-Urlaub ist schönes Wetter willkommen. Aber 45 Grad in der Luft und 30 Grad Wassertemperatur sind doch etwas zu viel des Guten.

Nach einer historischen Rekordhitze in der ersten Sommerhälfte zittert Spanien vor dem, was dem südeuropäischen Sonnenland noch bis Herbst blühen könnte. Zum Beispiel riesige Waldbrände, die Spaniens Feuerwehrleute beschäftigen: In der südwestspanischen Provinz Caceres wütet derzeit in den Pinien- und Korkeichenwäldern eines der größten Feuer, das diese Region jemals gesehen hat. Alles deutet darauf hin, dass Spanien wegen der großen Dürre in Sachen Waldbrände buchstäblich vor einem schwarzen Jahr steht.

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„Das ist wie ein Krieg“, berichtete einer der Wehrmänner, mehrere Dörfer mussten geräumt werden. Auch Campingplätze waren bedroht, Hunderte Touristen wurden evakuiert. Bereits mehr als 8000 Hektar Wald und Buschland wurden hier von den Flammen verschlungen.

Mehr als 30 Grad Wassertemperatur im Mittelmeer

90 Prozent aller Waldbrände in Spanien entstehen durch Menschenhand: Entweder durch fahrlässiges Handeln, wie etwa mittels einer achtlos weggeworfenen Zigarettenkippe. Oder durch bewusstes Zündeln, wie es nun beim Großbrand in der Extremadura vermutet wird.

Während es in Spaniens Hinterland brennt, kocht es im Mittelmeer: An den Küsten von der nördlichen Costa Brava bis zur südlichen Costa del Sol gleichen viele Buchten inzwischen einer riesigen Badewanne. Um die Inseln Mallorca und Ibiza herum hat sich die Wassertemperatur schon auf rekordverdächtige 28 Grad hochgeschaukelt. An manchen geschützten Badestellen hat das Wasser mehr als 30 Grad – und die Wassertemperaturen dürften in den nächsten Tagen weiter steigen.

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Untypische Rekordtemperaturen in Spanien

Die schon fast karibischen Wasserverhältnisse haben auch damit zu tun, dass Spanien die heißesten Monate der Wettergeschichte erlebt: Schon im Mai wurden auch für Spanien untypische Rekordtemperaturen von bis zu 40 Grad gemessen. Juni und Juli brachten noch schlimmere Hitzewellen mit Spitzen von mehr als 45 Grad im Schatten.

Das alles hat womöglich Folgen. Die Wetterforscher der Balearen-Universität auf Mallorca warnen bereits, dass die extremen Wassertemperaturen im Mittelmeer im Herbst in besonders heftige Unwetter münden könnten: Da das Wasser dann sehr viel langsamer Wärme verliere als die Luft, könnten sich über dem Meer ziemlich explosive Tiefdruckgebiete bilden.