Den Haag. . Niederländische Behörden haben am Montag zwischen Scheveningen und Katwijk für Stunden Badeverbote verhängt. Grund waren Schwärme von Wassertierchen.
Nach einer Invasion von Meeresleuchttierchen war am Montag an drei Stränden der holländischen Küste für mehrere Stunden ein Badeverbot verhängt worden. Die in Schwärmen auftretenden rötlich leuchtenden Mikroorganismen seien zwar nicht giftig, könnten aber Irritation der Haut und der Atemwege verursachen, sagte am Montag ein Sprecher des Wasserwirtschaftsbüros Rijkswaterstaat. "Es erscheint uns darum besser, wenn Menschen nicht ins Wasser gehen."
An den auch bei deutschen Urlaubern beliebten Stränden von Scheveningen, Wassenaar und Katwijk (Provinz Südholland) wurde die rote Warnflagge gehisst. Insgesamt geht es um einen knapp 20 Kilometer langen Küstenabschnitt. Das Verbot wurde am späten Nachmittag schließlich an allen der betroffenen Stränge wieder aufgehoben, teilten die Behörden mit. Die wahrscheinlich Millionen von winzigen Meeresleuchttierchen waren am Sonntag vor den Küsten unweit von Den Haag aufgetaucht.
Einige Badegäste waren verängstigt
Die meisten Badegästen hielten sich an die Warnung, manche waren verängstigt. Allerdings gab es etliche, die trotzdem ins Wasser gingen. "Wenn ich da wirklich nicht hinein gedurft hätte, dann hätten sie mich doch bestimmt rausgeholt", sagte ein niederländischer Urlauber Reportern. "Das Schwimmen war herrlich."
Ein Sprecher des Niederländischen Instituts für Meeresforschung (NIOZ) erklärte später, das Badeverbot sei vielleicht eine zu starke Reaktion auf das Auftauchen der Meeresleuchttierchen gewesen. Meeresleuchttierchen (Noctiluca scintillans) sind Einzeller, die sich vor allen von Plankton ernähren und die Fähigkeit besitzen, Licht zu erzeugen. Niederländische Medien nannten die leuchtenden Schwärme "Rode Gloed" (Rote Glut). Die Mikroorganismen treten an der niederländischen ebenso wie an der deutschen Nordseeküste in den warmen Monaten immer wieder in großen Schwärmen auf. Sie verschwinden aber meist nach kurzer Zeit. (dpa/WE)