Essen. Fein, bunt oder rund: Das sind 2015 die Trends bei Sonnenbrillen. Zwar wird sie immer mehr zum Ganzjahresbegleiter, doch jetzt beginnt ihre Hoch-Zeit.

Sie kann elegant sein oder cool. Verspielt oder einfach praktisch. Sobald sich wie jetzt der Frühling von seiner schönen Seite zeigt, geht nichts mehr ohne Sonnenbrille. Auch wenn sie sich immer mehr zum Ganzjahres-Begleiter entwickelt, so beginnt doch jetzt ihre Hoch-Zeit. Gemeinsam mit den Experten des Kuratoriums Gutes Sehen stellen wir die Trends vor. Was gibt es Neues auf der Nase?

Eher L als XL

Übersehen werden will dieses Accessoire nicht. Seit einigen Jahren schon sind üppige, dominierende Formen beliebt. „Sonnenbrillen bleiben groß, doch extreme XL-Formate werden seltener“, sagt Kerstin Kruschinski, Sprecherin der unabhängigen Initiative Kuratorium Gutes Sehen. Die neue Leichtigkeit wird geprägt von zierlichen Metallbügeln und schmalen Kunststofffronten. Manchmal fallen die Rahmen auch ganz weg, und die Bügel sind direkt mit dem Glas verbunden.

Retro-Charme

Früher war alles besser? Das sicher nicht. Aber Gutes von gestern setzt sich durch. „Je klassischer und neutraler eine Sonnenbrille aussieht, umso länger hält sie sich“, so Kruschinski. Bestes Beispiel ist die Pilotenbrille. Geboren in den 1930er-Jahren, war sie in den 80ern neben Tom Cruise der wahre Star in Top Gun. Daniel „007“ Craig hat sie noch einen Hauch cooler gemacht und auch eine Angelina Jolie, Heidi Klum oder Scarlett Johansson verbergen ihre Äuglein gern hinter einem Modell im Aviator-Stil.

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Würden sie alle das gleiche Kleid tragen, wäre das Geschrei vermutlich groß. Bei einer Brille scheint das anders zu sein. Durchgesetzt hat sich die 70er-Jahre-Variante mit Goldrand, neuerdings gibt es die Form aber auch etwas abgewandelt mit spannenden Mustern oder schmaler Kunststofffassung.

Aus der Abteilung Retro kommen in diesem Frühjahr und Sommer auch runde Fassungen à la John Lennon wieder groß raus: von groß bis klein, von dick bis dünn.

Katze und Schmetterling

Manche Frauen mögen es gerne richtig weiblich oder extravaganter. Sie liegen in diesem Jahr mit Schmetterlingsformen oder getönten Katzenaugengläsern richtig. „Grace Kelly und Jackie Kennedy haben es stilbildend vorgemacht“, sagt Brillen-Expertin Kerstin Kruschinski.

Entscheidend ist der Filter

UVA- und UVB-Strahlen sind nicht gut fürs Auge. Sie lassen die Augenpartie schneller altern und können das Auge schädigen. Verbraucher sollten auf einen Schutz in den Brillengläsern achten.

Entscheidend ist der integrierte UV-Filter. Den kann der Laie nicht erkennen, denn die Rechnung „Je dunkler die Gläser, desto besser ihr Schutz“ geht nicht auf. Genauere Aussagen über den Schutz liefern die EU-Kategorien 0 (geringster Blendschutz) bis 4 (besonders dunkel).

Sicherheit bietet der Brillenkauf im Fachgeschäft. Experten warnen vor Einkäufen beim Discounter, in Supermärkten und vor allem bei fliegenden Händlern.

Mit Silber-, Goldglitter oder Strass werden die Modelle zum Eyecatcher. Obendrein ist bunt fast immer gut: „Spektakuläre Farben wie knallige Rot-, Blau- und Türkistöne sind angesagt.“

Farbspiele

Es ist wie mit jeder Mode: Einige Trends halten sich länger, andere nur eine Saison. „Je extremer ein Trendteil ausfällt, desto kürzer ist seine Laufzeit“, so Kruschinski. Als Beispiel nennt sie Pappsonnenbrillen. Heute kaum mehr vorstellbar, aber vor einiger Zeit waren die tatsächlich kurz angesagt. Oder knallbunte Neonbrillen. Doch es muss auch jetzt kein pures Schwarz sein.

Wer gerne Farbe mag, sollte in diesem Jahr auf ein Farbspiel zwischen Glas und Fassung setzen. Etwa grüne Gläser in gelb-transparentem Rahmen. Oder schwarze Rahmen, für die Herren gerne etwas kastiger, mit rötlichen Gläsern. Apropos Gläser: „Verspiegelungen sind der vielleicht auffälligste Trend 2015“, sagt Kerstin Kruschinski. Stark im Kommen sind zudem polarisierende Gläser, die schräg einfallendes Streulicht blockieren. Im Badeurlaub wird so die reflektierende Wasseroberfläche durchsichtig und gibt den Blick in die Tiefe frei.