Passau. Der Bruder des ehemaligen Papstes Benedikt hat Papst Franziskus gegen Kritiker in Schutz genommen. Dennoch findet er den Stil “etwas ungewöhnlich“.
Georg Ratzinger, der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt, hat Papst Franziskus gegen konservative Kritiker verteidigt. In der "Passauer Neuen Presse" sagte Ratzinger, manches an Franziskus' Stil sei zwar "etwas ungewöhnlich", aber: "Es ist seine Überzeugung, und es ist im Einklang mit seiner Aufgabe." Diese Meinung teile auch Benedikt XVI., der vor bald zehn Jahren in das Amt des katholischen Kirchenoberhauptes gewählt worden war.
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Ratzinger wies zudem alle Vorwürfe zurück, sein Bruder lasse sich als "Gegenpapst" einspannen. "Da ist überhaupt nichts dran", sagte der frühere Regensburger Domkapellmeister. Es gebe keinerlei Differenzen zwischen Franziskus und Benedikt, ihr Verhältnis zueinander sei vielmehr "sehr freundlich, kollegial und priesterlich", betonte der 91-Jährige.
Ratzinger: Katholische Kirche muss nicht alles Neue mitmachen
Über Kritiker seines Bruders, der vor zwei Jahren vom Amt des Papstes zurückgetreten war, sagte Georg Ratzinger, dies seien häufig Menschen, "denen die klare Linie meines Bruders nicht behagt, die einfach meinen, man müsse jede Zeiterscheinung gleich in Realität umsetzen." Doch das sei nicht gut für die katholische Kirche: "Wer sich mit dem Zeitgeist verheiratet, der ist bald verwitwet, heißt es doch zurecht." (dpa)