Berlin/Köln. Dunkelheit als Zeichen für den Klimaschutz: Mehr als 7000 Städte haben sich an der “Earth Hour“ beteiligt. Auch in NRW blieben viele Lichter aus.

Und plötzlich wurde es dunkel: Auf der ganzen Welt gingen am Samstag bei der Klimaschutzaktion "Earth Hour" für eine Stunde ungezählte Lichter aus.

Nach Angaben der Umweltstiftung WWF beteiligten sich über 7000 Städte in 172 Ländern an der "Stunde der Erde". Ziel der weltweiten Aktion sei es, ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Über die verschiedenen Zeitzonen hinweg schalteten Städte, aber auch Privatleute um 20.30 Uhr Ortszeit für jeweils eine Stunde das Licht aus.

Samoa machte den Anfang

Den Anfang machte nach WWF-Angaben der pazifische Inselstaat Samoa, wo nach deutscher Zeit bereits um 7.30 Uhr morgens viele Lichter ausgingen. Mit einem Konzert des Sydney Symphony Orchestra startete in Australien die "Earth Hour". Auf den Fidschi-Inseln, in Japan und Indonesien wurde es an vielen Stellen ebenfalls dunkel.

In Deutschland wurden unter anderem das Brandenburger Tor, der Kölner Dom und Gebäude der Frankfurter Skyline dunkel. In Europa waren es der Eiffelturm in Paris, der Petersdom in Rom und die Akropolis in Athen. Hierzulande verzeichnete der WWF mit 227 Städten eine neue Rekordbeteiligung. Vor das Brandenburger Tor kreierten Umweltschützer mit Kerzen den Schriftzug: "Safe our climate now". Der WWF hatte die Aktion zum neunten Mal ausgerufen. Im Ruhrgebiet hatte auch der Regionalverband Ruhr (RVR) zum Mitmachen aufgerufen.

Kartenspielen bei Kerzenlicht

"Mit der "Earth Hour" senden Millionen Menschen auf der ganzen Welt die Botschaft, dass wir mehr für den Klimaschutz tun müssen", sagte Antje Schuler vom WWF Deutschland. "Und diese Botschaft richtet sich an jeden einzelnen. Ob Privatperson, Politiker oder Unternehmen - alle sind aufgerufen, ihren Teil beizutragen, um den Klimawandel zu bremsen."

Licht aus für die "Earth Hour"

Viele Städte auf der Welt haben am Samstag bei der
Viele Städte auf der Welt haben am Samstag bei der "Earth Hour" das Licht an berühmten Gebäuden ausgeknipst. Auch in Paris ging für eine Stunde das Licht aus. An anderen Orten war der Effekt allerdings weniger offensichlich. © dpa
In Berlin am Brandenburger Tor formten Aktivisten aus Kerzen den Schriftzug
In Berlin am Brandenburger Tor formten Aktivisten aus Kerzen den Schriftzug "Save our climate! Now!" (Rette unser Klima - jetzt!") © imago/epd
Die Umweltschutzorganisation WWF hatte zum neunten Mal zu der Aktion aufgerufen.
Die Umweltschutzorganisation WWF hatte zum neunten Mal zu der Aktion aufgerufen. © imago/epd
Auch in Zagreb gingen für eine Stunde die Lichter aus.
Auch in Zagreb gingen für eine Stunde die Lichter aus. © imago/Pixsell
In Guatemala Stadt erinnerten die Menschen an den Klimawandel mit einem Lichtermeer aus Kerzen.
In Guatemala Stadt erinnerten die Menschen an den Klimawandel mit einem Lichtermeer aus Kerzen. © dpa
Ein Minimaleffekt erzeugte in Hagen das Ausschalten der Beleuchtung der Volmegalerie und Rathausgalerie.
Ein Minimaleffekt erzeugte in Hagen das Ausschalten der Beleuchtung der Volmegalerie und Rathausgalerie. © WP Michael Kleinrensing
Auch die Region setzte am Samstag zur „Earth Hour“ ein Zeichen für den Klimaschutz: In Bad Berleburg waren es Rathaus, Bürgerhaus mit Jugendzentrum, Rothaarbad und Dreifachturnhalle am Stöppel, Johannes-Althusius-Gymnasium, alle Grundschulen und Turnhallen – jeweils samt Außenanlage. Auch das Schloss Berleburg beteiligt sich an der Aktion.
Auch die Region setzte am Samstag zur „Earth Hour“ ein Zeichen für den Klimaschutz: In Bad Berleburg waren es Rathaus, Bürgerhaus mit Jugendzentrum, Rothaarbad und Dreifachturnhalle am Stöppel, Johannes-Althusius-Gymnasium, alle Grundschulen und Turnhallen – jeweils samt Außenanlage. Auch das Schloss Berleburg beteiligt sich an der Aktion. © Peter Kehrle
Der Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main schaltete auch die Beleuchtung um 20:30 Uhr ab.
Der Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main schaltete auch die Beleuchtung um 20:30 Uhr ab. © dpa
Ein bisschen dunkler: Die Frankfurter Skyline zur
Ein bisschen dunkler: Die Frankfurter Skyline zur "Earth Hour" und nachdem das Licht wieder angeschaltet wurde. © dpa
In Frankfurt gingen für eine Stunde die Lichter aus – naja, zumindest ein paar.
In Frankfurt gingen für eine Stunde die Lichter aus – naja, zumindest ein paar. © dpa
Der Gerechtigkeitsbrunnen (Justitiabrunnen) auf dem Frankfurter Römer mit und ohne Licht.
Der Gerechtigkeitsbrunnen (Justitiabrunnen) auf dem Frankfurter Römer mit und ohne Licht. © dpa
Das Nationalstadion in Beijing machte die Lichter aus.
Das Nationalstadion in Beijing machte die Lichter aus. © dpa
Auch in Rom auf dem Quirinalplatz ging das Licht aus.
Auch in Rom auf dem Quirinalplatz ging das Licht aus. © dpa
In Budapest auf dem Heldenplatz gingen um 20:30 Uhr die Lichter aus.
In Budapest auf dem Heldenplatz gingen um 20:30 Uhr die Lichter aus. © imago/Xinhua
Der Rote Platz in Moskau ist während der
Der Rote Platz in Moskau ist während der "Earth Hour" unbeleuchtet. © dpa
Der Rote Platz in Moskau ist während der
Der Rote Platz in Moskau ist während der "Earth Hour" unbeleuchtet. © dpa
Der Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt mit Beleuchtung und ohne.
Der Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt mit Beleuchtung und ohne. © dpa
Warschau knipste die Lichter am Kulturpalast aus.
Warschau knipste die Lichter am Kulturpalast aus. © dpa
In Kathmandu erinnern Kerzen an die
In Kathmandu erinnern Kerzen an die "Earth Hour". © imago/Xinhua
Die Lichter am Aquädukt in Segovia in Spanien gingen um 20:30 Uhr aus.
Die Lichter am Aquädukt in Segovia in Spanien gingen um 20:30 Uhr aus. © dpa
Das Ungarische Parlament in Budapest beleuchtet und während der
Das Ungarische Parlament in Budapest beleuchtet und während der "Earth Hour" unbeleuchtet. © imago/Xinhua
In Bhopal in Indien zünden Menschen KErzen zur
In Bhopal in Indien zünden Menschen KErzen zur "Earth Hour" an. © dpa
Auch in Sydney gingen für eine Stunde die Lichter aus.
Auch in Sydney gingen für eine Stunde die Lichter aus. © imago/Xinhua
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Privatleute machten in vielen Fällen die Aktion zum persönlichen Event. So twitterte ein Anton etwa: "Paar Leute eben bei der Earth Hour in Köln getroffen, war sehr cool." Der Bonner Stefan Wagner spielte bei Kerzenschein mit Frau und seinen beiden Kindern Karten. Man müsse mal schauen, ob die Aktion auch bei den Kindern nachhaltig wirke, sagte Wagner, Leiter des Amts für Internationales und Globale Nachhaltigkeit der Stadt Bonn. "Wahrscheinlich vergisst man das im Alltag gerne wieder schnell, aber jetzt haben wir einen Grund, daran zu erinnern - dass sie das Licht ausmachen, bevor sie aus dem Haus gehen."

Ban Ki-Moon als Botschafter

Auf vielen T-Shirts warben Menschen mit dem Symbol "60+" für den Klimaschutz, dem man eben nicht nur 60 Minuten lang gedenken sollte. Nach WWF-Angaben fand die Aktion in diesem Jahr erstmalig auch im Irak sowie in Israel, Kamerun und Venezuela statt. Als auf Tahiti und Hawaii die Lichter wieder angingen, sei die Aktion für 2015 beendet gewesen.

Zu den Botschaftern der "Earth Hour" gehören UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu sowie der britische Sänger Chris Martin und der italienische Designer Giorgio Armani.

In Berlin saßen einige Menschen kurz vor der "Earth Hour" unfreiwillig im Dunkeln. Im Bezirk Mitte fiel in mehr als 10 000 Haushalten und in Gaststätten der Strom für acht Minuten aus. Grund sei eine Störung in einem Trafo eines Umspannwerks gewesen, sagte Vattenfall-Sprecher Steffen Herrmann. (dpa)

Earth-Hour in Dortmund

Viele Menschen beteiligten sich an der Aktion.
Viele Menschen beteiligten sich an der Aktion. © Dieter Menne
Die Welt als Lichtkugel: Gebastelt hatten sie Schüler des Karl-Schiller-Berufskollegs.
Die Welt als Lichtkugel: Gebastelt hatten sie Schüler des Karl-Schiller-Berufskollegs. © Dieter Menne
Stimmungsvoll wirkten die beleuchteten Erdkugeln.
Stimmungsvoll wirkten die beleuchteten Erdkugeln. © Dieter Menne
Es dauerte ein wenig, dann waren auch die großen Lampen am Friedensplatz ausgeknippst. Die Lampions kamen so besser zur Geltung.
Es dauerte ein wenig, dann waren auch die großen Lampen am Friedensplatz ausgeknippst. Die Lampions kamen so besser zur Geltung. © Dieter Menne
Bei der Earth-Hour knippsten viele Dortmunder für eine Stunde das Licht aus.
Bei der Earth-Hour knippsten viele Dortmunder für eine Stunde das Licht aus. © Dieter Menne
Die Welt als Lampion - gebastelt von den Schülern des Karl-Schiller-Berufskollegs.
Die Welt als Lampion - gebastelt von den Schülern des Karl-Schiller-Berufskollegs. © Dieter Menne
Neben den Unternehmen und der Stadt beteiligten sich viele Bürger an der Aktion.
Neben den Unternehmen und der Stadt beteiligten sich viele Bürger an der Aktion. © Dieter Menne
Stimmungsvoll: die Earth-Hour auf dem Friedensplatz.
Stimmungsvoll: die Earth-Hour auf dem Friedensplatz. © Dieter Menne
Die zentrale Veranstaltung fand auf dem Friedensplatz statt.
Die zentrale Veranstaltung fand auf dem Friedensplatz statt. © Dieter Menne
Der Friedensplatz in ungewohntem Licht.
Der Friedensplatz in ungewohntem Licht. © Dieter Menne
Lampions statt großer Lampen: die Earth-Hour auf dem Friedensplatz.
Lampions statt großer Lampen: die Earth-Hour auf dem Friedensplatz. © Dieter Menne
Viele Besucher kamen zur zentralen Veranstaltung auf dem Friedensplatz.
Viele Besucher kamen zur zentralen Veranstaltung auf dem Friedensplatz. © Dieter Menne
Die zentrale Veranstaltung fand auf dem Friedensplatz statt.
Die zentrale Veranstaltung fand auf dem Friedensplatz statt. © Dieter Menne
Mit Lampions machten die Teilnehmer auf die Notwendigkeit des Energiesparens aufmerksam.
Mit Lampions machten die Teilnehmer auf die Notwendigkeit des Energiesparens aufmerksam. © Dieter Menne
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