Kairo/Manchester. . Eine Geschichte von Dusseligkeit und Ungeschick: Erst war bei der Goldmaske des Pharaos der Bart ab, dann wurde er unsachgemäß angeklebt. Die Folgen sind fatal.
Es ist eine dieser Geschichten, bei der man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Was ist passiert? Bei der legendären Totenmaske des ägyptischen Pharaos Tutanchamun war der Bart ab – und zwar buchstäblich. Das ist Fakt, wie die renommierte britische Zeitung „The Guardian“ beteuert. Wie das Malheur passierte – darüber gehen die Angaben auseinander.
Die eine Version lautet: Schusselige Reinigungskräfte brachen bereits im vergangenen Jahr den Spitzbart der Maske ab, die zu den Prunkstücken des Ägyptischen Museums in Kairo gehört. Die andere Version geht so: Der Bart, heißt es im Museum, sei ohnehin locker gewesen.
Experten schlagen die Hände überm Kopf zusammen
Wie dem auch sei: Die Reparatur des Schadens deutet auf pures Unvermögen. Üblicherweise hätte das unbezahlbare Kunststück in einem Labor behutsam wieder hergerichtet werden müssen. Stattdessen wurde die Maske im Museum fix zusammengepfuscht, um das schöne Stück schnellstmöglich wieder ausstellen zu können – angeblich auf Geheiß von Vorgesetzten.
Kurzum, der Bart wurde mit handelsüblichem Baumarkt-Kleber angepappt. Epoxidharze können Metall, Stein und Holz miteinander verbindet, und das sogar recht schnell. Doch für die goldene Maske des antiken Herrschers, jammern Experten, seien Schnellkleber vollkommen ungeeignet.
Die Folgen sind fatal: Zwischen Kopf und Bart ist seither eine Lücke zu sehen. Nicht nur das: Der Kleber lässt sich kaum entfernen. Doch das war noch nicht alles. Die Museumstölpel kleckerten offenbar auch. Kleber tropfte auf das Gesicht des alten Ägypters. Die Kleberspuren sind inzwischen entfernt, dafür sind jetzt Spachtelkratzer zu sehen.
Ironie der Geschichte: Als die britischen Archäologen Howard Carter und George Herbert das Grab Tutanchamuns 1922 entdeckten, war die letzte Ruhestätte des Herrschers fast komplett erhalten.
Jetzt hoffen die Museumsmitarbeiter inständig, dass es sich beim Fluch des Pharaonen um ein reines Schauermärchen handelt.