Hamburg. Nichts neues bei den Jungs, bei den Mädchen aber schon: Noch 2013 war Mia der beliebteste Vorname. Auffällig sind die starken regionalen Unterschiede.

Mia und Ben waren fünf Jahre lang die beliebtesten deutschen Vornamen. Dann kam Emma: In der Hitliste der attraktivsten Namen für Neugeborene schaffte der Name es mit knappem Vorsprung, den Spitzenreiter Mia vom bundesweiten Thron zu stoßen. "Es war spannend bis zum letzten Datensatz, aber 2014 hat Emma das bundesweite Rennen gewonnen", sagt der Ahrensburger Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld.

In sieben Bundesländern rangiert Emma gemeinsam mit dem Jungennamen Ben auf Platz eins. Auch auf den bundesweiten Plätzen zwei und drei gibt es in diesem Jahr kleine Veränderungen: Bei den Mädchen folgen Ex-Spitzenreiter Mia und Hanna/Hannah, bei den Jungen Luis/Louis und Paul. Felix dagegen fällt aus der Top-Ten-Liste heraus.

Aber es gibt regionale Unterschiede: In Berlin lösen Noah und Elias einen Boom aus, im Osten ist Oskar begehrt, im Norden Henri/Henry.

Eine kleine Revolution in Bayern

Im traditionsverliebten Freistaat Bayern gibt es eine kleine Revolution: Erstmals steht hier Lucas/Lukas auf der Pole-Position. "Dass Maximilian von Platz eins verdrängt wird, hat es in meiner Statistik noch nicht gegeben", sagte Bielefeld.

Da es keine amtliche deutsche Vornamenstatistik gibt, wertet Bielfeld seit 2006 die häufigsten Babynamen in den Bundesländern aus. In diesem Jahr basiert die Liste auf 181 300 Geburtsmeldungen von mehr als 450 Kliniken, Geburtshäusern und Standesämtern - "das sind circa 27 Prozent aller im Jahr 2014 in Deutschland geborenen Babys".

Mats Hummels stand Pate

Immer wieder orientieren sich Eltern an medialen Ereignissen - 2014 ist dabei besonders Mats auf der Überholspur. Schon nach dem WM-Finale im Juli prophezeite Knud Bielefeld dem Fußballer Mats Hummels Rekorde: nicht auf dem Spielfeld, aber als Namenspate für Neugeborene. Besonders in Nordrhein-Westfalen, der Heimat von Hummels, gebe es einen Boom, sagt Bielefeld.

Auch interessant

"Seit der Fußballer vor ein paar Jahren bekannt wurde, klettert auch der Name im Ranking nach oben", sagt der Hobby-Namensforscher. "Aber noch nie wurden so viele Babys wie im Jahr 2014 Mats genannt." Das Fußballjahr hat insgesamt deutliche Spuren in den Namenslisten hinterlassen: Erstmals findet sich Neymar unter den Top 150, unzählige Samis, einige Lionels und wenige Cristianos und Arjens landen ebenfalls in der Hitliste. Einzige Ausnahme: Manuel und Mario - trotz Heldenstatus sind sie kein Erfolg in der Namensgebung.

Es gibt Baracks und Erdogans, aber Angela?

Politiker als Namenspaten sind selten, aber selbst einen Barack und mehrere Erdogans findet der Namensforscher in seiner Statistik. Nur die Bundeskanzlerin hat keinen Erfolg als Namensvorbild, sagt Bielefeld. "Angela ist so was von aus der Mode." (dpa)