Wächtersbach. Fünf Tage nach dem Tod der Studentin erweisen Familie, Freunde und Bewunderer ihr die letzte Ehre. Sie wurde bei einer Prügelattacke tödlich verletzt.

Die bei einer Prügelattacke tödlich verletzte Studentin Tugcewird am Mittwoch beerdigt. Dabei wird mit großer öffentlicher Anteilnahme gerechnet, denn die couragierte junge Frau soll zum Opfer von Gewalt geworden sein, als sie versuchte, einen Streit zu schlichten. Zunächst findet eine Trauerfeier auf dem Freigelände einer Moschee in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis) statt. Danach wird Tugce auf dem Friedhof ihrer Geburtsstadt Bad Soden-Salmünster beigesetzt. Die Trauerzeremonie werde nach islamischem Ritus stattfinden, sagte der Vorsitzende des Türkisch Islamischen Kulturvereins Wächtersbach, Hakan Akbulut.

Die Kreisverwaltung rechnet mit 1000 bis 3000 Gästen beim Abschied von Tugce. Angekündigt haben sich unter anderem auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der türkische Botschafter in Berlin, Hüseyin Avni Karslioglu.

Lebenserhaltung am 23. Geburtstag abgeschaltet

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Die Studentin war Mitte November vor einem Schnellrestaurant in Offenbach so schwer verletzt worden, dass sie ins Koma fiel und später starb. An ihrem 23. Geburtstag vergangenen Freitag wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet. Der mutmaßliche Schläger, ein 18-Jähriger, sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Das Schicksal der jungen Frau bewegt viele. Bei Mahnwachen und in den sozialen Netzwerken bekunden seit Tagen Menschen aus ganz Deutschland ihre Bewunderung für die Zivilcourage der Studentin. Sie soll zwei Mädchen beigestanden haben, die von jungen Männern bedrängt wurden. Genau sind die Vorgänge vom 15. November aber noch nicht geklärt. (dpa)