Schrill, schräg, offen - ARD würdigt Nina Hagen mit Porträt
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Essen. Schrill und schräg, offen und persönlich: So präsentiert sich Nina Hagen in der ARD-Reihe “Deutschland, deine Künstler“. Die Sängerin verband einst Punk und Oper. Obendrein steht sie mit ihrer Lebensgeschichte für ein starkes Stück Ost-West-Historie.
Nina Hagen kennt jeder, der sich in den 70ern für Pop-Musik interessierte. Ihr Stück „Ich glotz TV“ fasste das Lebensgefühl der Generation Fernsehen in griffige Sätze. Die Ost-Berlinerin gab aber nicht nur dem britischen Punk einen deutschen Akzent, sondern ließ ihre Opernstimme mit brachialer Musik kollidieren und schuf damit etwas gänzlich Neues.
Zugleich steht die 59-Jährige wie nur wenige sonst für Ost-West-Geschichte. Sie war, als Tochter der DDR-Schauspielerin Eva-Maria Hagen, im Osten ein Promi-Kind, das stets im Scheinwerferlicht öffentlicher Aufmerksamkeit stand. Beachtung kippte in demonstrative Nichtbeachtung, als Nina Hagens Mutter eine Beziehung mit dem oppositionellen Liedermacher Wolf Biermann einging. Nach Biermanns Ausbürgerung 1976 folgte Nina Hagen ihrem Ziehvater noch im selben Jahr.
Ost-Stars
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Ein Porträt, das ohne besonderen Anlass lohnt
Dass die ARD-Reihe „Deutschland, deine Künstler“ (Sonntag, 23.30 Uhr) die Ausnahmekünstlerin jetzt würdigt, ist vermutlich dem 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls geschuldet. Das 45-minütige Porträt von Cordula Kablitz-Post lohnt aber auch ohne besonderen Anlass. Der Autorin gelang es, das Vertrauen ihrer Gesprächspartnerin zu erhalten. Folge: Nina Hagen erzählt verblüffend offen und persönlich über ihr Leben, über Ansichten und Einsichten. Einschätzungen prominenter Kollegen wie Udo Lindenberg und Campino runden das Bild einer Frau ab, die auch privat ein Hingucker ist, ein Gesamtkunstwerk.
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