Bremen. Kein guter Tag für Bahnreisende: Neben dem Streik haben auch mehrere Brandanschläge am Samstag den Zugverkehr behindert. In Brandenburg, Bremen und Niedersachsen wurden Strecken sabotiert. Die Polizei prüft ein Bekennerschreiben aus der linken Szene.

Neben dem Lokführer-Streik haben auch mehrere Brandanschläge den Zugverkehr am Samstag behindert. Unbekannte hatten in Bremen, Niedersachsen und Brandenburg Feuer in mehreren Kabelschächten gelegt. Die Bundespolizei schließt einen Zusammenhang zwischen den Taten nicht aus - zumal sie zur etwa gleichen Zeit verübt worden sind. Bei der Bahn fielen mehrere Stellwerke aus. Reisende müssen sich deshalb bis Sonntagabend auf Zugausfälle und Verspätungen in Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein einstellen.

Die Polizei prüft nun ein Bekennerschreiben zu den Brandanschlägen. Dieses sei auf einer Internetseite der linken Szene veröffentlicht worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei am Samstag. In dem Text von "autonomen Gruppe" heißt es, dass die Täter mit der Sabotage an den Tod eines Franzosen bei einem Castortransport aus dem französischen La Hague nach Gorleben vor zehn Jahren erinnern wollen.

Feuer in Kabelschächten

Die Täter hatten am Samstagmorgen in Bremen, Niedersachsen und Brandenburg Feuer in Kabelschächten entlang der Gleise gelegt. Dadurch fielen mehrere Stellwerke aus. Der Staatsschutz ermittelt jetzt.

In Bremen entfernten die Täter am Samstagmorgen an zehn Stellen die etwa 15 Kilo schweren Betonplatten von den Kabelschächten. Danach legten sie Feuer. Im niedersächsischen Bad Bevensen setzten die Unbekannten zwei Kabelschächte auf die gleiche Weise in Brand. Auch in Karstädt bei Wittenberge in Brandenburg gab es Anschläge auf Kabelschächte.

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Erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr

"Die Auswirkungen sind erheblich", sagte eine Bahnsprecherin. Neben den defekten Stellwerken ist auch der Funkverkehr zu den Zügen ausgefallen. Die Lokführer müssen zum Teil auf Sicht fahren. Deshalb wird auch nach dem Ende des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL am Samstagabend weiterhin der Ersatzfahrplan in Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gelten. Voraussichtlich erst ab Sonntagabend werden die Regional- und Fernzüge wieder normal rollen.

Anschläge auf die Bahn gab es in der Vergangenheit immer wieder, zuletzt am 1. Mai auf der Strecke zwischen Berlin und Potsdam. Damals bekannten sich Linksextreme zu der Tat. Die Hintergründe der jüngsten Attacken auf die Bahn sind noch unklar.

Zusammenhang ist möglich

Die Bundespolizei in Hannover will einen Zusammenhang zwischen den Taten in Bremen und Niedersachsen zumindest nicht ausschließen. "Es wäre schon sehr merkwürdig, wenn die nicht zusammenhängen würden", sagte Sprecherin Sandra Perlebach in Hannover. An beiden Orten legten die Brandstifter zwischen 5.00 Uhr und 6.00 Uhr das Feuer. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Wie die Täter die Anschläge verübt haben, konnte die Sprecherin jedoch noch nicht sagen. "Wir sind ganz am Anfang der Ermittlungen."

In Brandenburg verwendeten die Täter Brandbeschleuniger, um die Kabel anzuzünden. Im Vergleich zu Bremen und Niedersachsen hielt sich der Schaden jedoch in Grenzen. Als ein Techniker der Bahn gegen 6.00 Uhr an der Brandstelle eingetroffen sei, seien die Flammen schon aus gewesen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Berlin. Er hält einen Zusammenhang mit den Vorfällen in Norddeutschland für wahrscheinlich. Folgen für die Reisenden gab es rund um Wittenberge kaum: Die Züge einer Privatbahn konnten weiterhin auf der Strecke fahren, allerdings mit verringerter Geschwindigkeit. (dpa)

Notfallübung im U-Bahn-Tunnel

Etwa 60 Feuerwehrleute, Statisten und Mitarbeiter der DVG übten in der Nacht zu Sonntag die Einsatztaktik bei einem möglichen Brand in der U-Bahn.
Etwa 60 Feuerwehrleute, Statisten und Mitarbeiter der DVG übten in der Nacht zu Sonntag die Einsatztaktik bei einem möglichen Brand in der U-Bahn. © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool
Etwa 60 Feuerwehrleute, Statisten und Mitarbeiter der DVG übten in der Nacht zu Sonntag die Einsatztaktik bei einem möglichen Brand in der U-Bahn.
Etwa 60 Feuerwehrleute, Statisten und Mitarbeiter der DVG übten in der Nacht zu Sonntag die Einsatztaktik bei einem möglichen Brand in der U-Bahn. © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool
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Etwa 60 Feuerwehrleute, Statisten und Mitarbeiter der DVG übten in der Nacht zu Sonntag die Einsatztaktik bei einem möglichen Brand in der U-Bahn. © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool
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