Essen. Brummelige Typen und eine Liebeserklärung ans einfache Leben: “Krauses Geheimnis“, am Freitag im Ersten, ist eine Liebeserklärung ans einfache Leben. In seinem vierten Auftritt zeigt der ehemalige Polizist aus “Polizeiruf 110“, dass er ein durchaus feines Gespür fürs Menschliche besitzt.

Wer Krause kennt, der weiß, was er an ihm hat: Einen knubbeligen Dorfpolizisten mit altmodischem Beiwagen-Motorrad und einem viel zu kleinen Helm auf seinem Dickschädel. Weil er über einen wunderbar trockenen Humor verfügt, ist ein Abend mit Krause ein Sofaabend mit garantiertem Schmunzelfaktor.

Krause ist das, was man einen Gemütsmenschen nennen könnte. Doch seine Leibesfülle, seine bisweilen grobschlächtige Art lenkt ein wenig ab von dem, was Krause wirklich ausmacht: Der ehemalige Polizist aus „Polizeiruf 110“ besitzt ein durchaus feines Gespür fürs Menschliche.

Nach „Krauses Fest“, „Krauses Kur“ und „Krauses Braut“ folgt nun „Krauses Geheimnis“ (ARD, 20.15 Uhr). Und das Verrückte ist, dass man diesem brummeligen Klotz von Mann ein Geheimnis dieser Art nicht zutraut.

Krause heißt wirklich Krause

Die Geschichte, aufgehängt an einem Zirkus, der vor einem halben Jahrhundert in der Gegend weilte, verströmt diese feinherbe Mischung aus Heiterkeit und Melancholie. Und Krause bewegt sich darin wie ein Elefant im Porzellanladen. Zunächst.

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Krause, der ja auch im wirklichen Leben Horst Krause heißt, braucht nicht viel zu sagen, um verstanden zu werden. Genauso ist es mit seiner Schwester Elsa, die in der brandenburgischen Einöde den Gasthof nach Hausfrauen Art schmeißt. Carmen-Maja Antoni spielt sie mit dem Herzen auf dem rechten Fleck unter der Kittelschürze – und einem Augenausdruck, der die Lage besser auf den Punkt bringt als jeder Dialog.

Der Film lebt vom Detail

Eigentlich sind sich die Krauses selbst genug. Doch dann kommt tatsächlich ein Gast (Jörg Schütt­auf), der in der Einöde Urlaub machen will. Er ist der Grund, der Krause ins Grübeln versetzt – und dabei selbst über sein Leben stolpert.

Der Film lebt vom Detail, von der leichten Art, wie er erzählt ist. Er ist eine Liebeserklärung ans einfache Leben auf dem Land und zeigt, dass das Glück auch da existiert, wo es statt Luxus schlicht schnatternde Gänse gibt.