Gelsenkirchen. “Ich bin sicher, dass sich alles wieder einpendelt“ - Ex-Manager Heribert Bruchhagen macht dem FC Schalke 04 trotz der verpatzten Saison Mut.

Heribert Bruchhagen (70) saß am Freitagmittag in London im Flugzeug und war noch sichtlich bewegt vom Halbfinal-Krimi in der Europa League zwischen dem FC Chelsea und seinem langjährigen Verein Eintracht Frankfurt, den er neun Jahre als Vorstandsvorsitzender führte. „Emotional war das Halbfinale ein kaum zu steigerndes Erlebnis. Die Eintracht hat bewiesen, dass sie eine überragende Saison spielt und die Phalanx der großen Klubs durchbrechen kann“, sagt Bruchhagen nach der 4:5-Niederlage nach Elfmeterschießen im Gespräch mit dieser Zeitung.

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Ein anderer Ex-Verein von Bruchhagen sucht im Gegensatz zu den Frankfurtern händeringend nach dem richtigen Erfolgsrezept. „Bei Schalke 04 hat das Pendel in der Vizemeister-Saison nach oben ausgeschlagen, jetzt schlägt es nach unten aus. Ich bin aber sicher, dass sich dort alles wieder einpendelt“, sagt Bruchhagen, der von 1989 bis 1992 Manager der Königsblauen war.

Verwundert über Kaderplaner

Dazu, dass sich die Schalker in der sportlichen Führung breiter aufstellen wollen, sagt Bruchhagen: „Sportvorstand Jochen Schneider sucht weitere sportliche Kompetenz. Entscheidend sind für mich Trainer und Sportlicher Leiter. Die beiden müssen die Weichen stellen.“ In David Wagner (47/Vertrag bis 2022) hat Schalke den neuen Trainer gefunden. Die Positionen Technischer Leiter/Kaderplaner und Sportdirektor sind noch offen. Heribert Bruchhagen kann vieles nachvollziehen — die Bezeichnung Kaderplaner löst bei ihm allerdings Verwunderung aus: „Das Wort Kaderplaner ist irgendwie vom Himmel gefallen. Ich weiß gar nicht, was das sein soll.“