Duisburg. Riesenerfolg für die Bürgerinitiative, die die Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland herbeiführen will. Genau 79.149 Duisburger haben die Listen der Initiative unterschrieben. Das gaben die drei Sprecher der Initiative Neuanfang für Duisburg am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt.

Unter johlendem Applaus präsentierte die Abwahl-Initiative vor rund 50 Journalisten, zehn Kamerateams und etlichen Unterstützern diese eindrucksvolle Zahl. Erst kurz vor Beginn der Pressekonferenz stand dieses Ergebnis fest, da die Zahl der Unterschriften, die am Wochenende noch gesammelt wurden, noch nicht gezählt waren. Insgesamt füllen die Listen nun 17 Ordner, die um 15 Uhr an den Rat der Stadt Duisburg übergeben werden.

Für Werner Hüsken, einem der Sprecher der Initiative Neuanfang für Duisburg ist dies ein eindeutiges Zeichen, das die Bürger der Stadt gesetzt haben. „Das sind also mehrere tausend mehr als Adolf Sauerland damals gewählt haben“, so Hüsken vor der Pressekonferenz. Bei der Kommunalwahl 2009 konnte der CDU-Politiker und damals amtierende OB 74.186 Stimmen für sich verbuchen.

Theo Steegmann sammelt für die Initiative - Neuanfang für Duisburg - Unterschriften für die Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland.
Theo Steegmann sammelt für die Initiative - Neuanfang für Duisburg - Unterschriften für die Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland.

Erneute Aufforderung zum Rücktritt

Unsere Initative ist zu einer regelrechten Bürgerbewegung geworden“, erklärte Hüsken. „Wir erwarten, dass Adolf Sauerland bei seiner Pressekonferenz sagt, was die Bürger hören wollen“, erneuerte er auch die Forderung nach einem Rücktritt des Oberbürgermeisters. „Sauerland und die Stadtspitze haben Duisburg in den letzten 15 Monaten einen Imageschaden in den höchsten Maßen zugefügt. Damit hat Adolf Sauerland die Würde dieses Amtes verletzt.“

Vier Monate hatten die Gegner Sauerlands in der Stadt Unterschriften gesammelt. Dabei sind sie mit vielen Bürgern ins Gespräch gekommen, die immer wieder ähnliche Gründe nannten, weshalb sie das Abwahlverfahren unterstützten. „Drei Dinge stören die Duisburger, deshalb wollen sie einen Neuanfang für Duisburg“, sagte Harald Jochums. „Die Undurchsichtigkeit beim Handeln von Rat und Verwaltung, etwa bei Personalentscheidungen in städtischen Gesellschaften. Oder dass Pläne auswärtiger Investoren etwa an der Duisburger Freiheit unkritisch durchgesetzt werden.“ Außerdem kreiden die Bürger Sauerland und der Stadtspitze die alleinige Konzentration auf die Innenstadt bei der Stadtentwicklung und die Vernachlässigung der Stadtteile an.

Hüsken: „Wir sind immer unterschätzt worden und darin liegt unsere Stärke“

Kritik übten Theo Steegmann aber auch an den Politikern im Stadtrat, die sich weder an den Ständen gezeigt und auch wenig zur Aufklärung der Loveparade-Katastrophe beigetragen hätten. „Ich wünsche mir, dass sie sich jetzt während des Abwahlverfahrens zeigen.“

Zwar liegt die Messlatte bei einem Bürgerentscheid, der nun sehr wahrscheinlich stattfinden wird, noch höher, dennoch gehen Hüsken und die übrigen Sauerland-Gegner davon aus, dass auch ein Ziel von 92.000 Stimmen gegen Sauerland erreichbar ist. Hüsken: „Wir sind immer unterschätzt worden und darin liegt unsere Stärke. ich bin überzeugt davon, dass der Mobilisierungsgrad am Stichtag sehr hoch sein wird.“