Fulda. . Organspenden sind wichtig! - Diese Botschaft wollen die katholischen Bischöfe unters Volk bringen, unter anderem auch im Religionsunterricht. Einer Widerspruchslösung stehen die Katholiken kritisch gegenüber.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland setzen sich für mehr Organspenden ein und unterstützen dabei grundsätzlich die von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) angestoßene Erklärungslösung. Organspende sei „ein Akt der Nächstenliebe“, sagte Bischof Gebhard Fürst aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart am Donnerstag am Rande der Herbstvollversammlung der katholischen Bischöfe in Fulda.
„Wir sind für eine Infomationspflicht“, ergänzte der Augsburger Weihbischof Anton Losinger mit Blick auf die aktuelle politische Debatte. „Jeder sollte sich einmal im Leben mit dem Thema Organspende auseinandersetzen müssen.“ Angesichts des Leids der Patienten, die auf ein Spenderorgan warteten, sei dies „keine Zumutung“.
Werbung für Organspende im Religionsunterricht
Die von Bahr ins Spiel gebrachte Möglichkeit, Informationen über Organspende und die Abfrage der Bereitschaft mit der Ausgabe der Gesundheitskarte zu koppeln, sei „ein möglicher Ansatz“, so Losinger. Wichtig sei die Freiwilligkeit. Bei der Erklärung zur Organspende müsse es neben Zustimmung und Ablehnung daher auch die Möglichkeit geben „sich später zu entscheiden“. Der in der Politik gelegentlich geforderten Widerspruchslösung, nach der jeder als möglicher Organspender gilt, der nicht ausdrücklich widersprochen hat, erteilten die Kirchenvertreter eine Absage.
Neben allem Werben für mehr Organspende – was die Kirche auch in ihren eigenen Strukturen, etwa im Religionsunterricht, forcieren will – setzen sich die Bischöfe für bessere organisatorische Abläufe in Krankenhäusern ein, um Organspenden zu fördern. Derzeit meldete nur etwa jede zweite Klinik überhaupt mögliche Organspender, sagte Losinger. Als Gründe dafür nannte er „keine angemessene Kostenerstattung für die Krankenhäuser, Arbeitsüberlastung, ungewohnte Abläufe oder auch Scheu und Unsicherheit aufgrund mangelnder Ausbildung, mit den Angehörigen über eine Organspende sprechen zu müssen“. Spezielle Transplantationsbeauftragte in den Krankenhäusern könnten hier eine Hilfe sein, so Losinger.