Bonn. . Prostituierte in Bonn müssen künftig täglich ein Ticket an einem Automaten ziehen - ähnlich einer Parkgebühr. Diese neue Einnahmequelle dürfte auch in anderen Städten Gefallen finden.
Die Zusatzgebühr für Prostituierte auf dem Bonner Straßenstrich könnte Nachahmer finden. Der Ticketautomat „wird sicherlich andere Städte interessieren“, sagte der Stellvertretende Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Uwe Zimmermann, am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd in Bonn.
Der Straßenstrich sei für jede Kommune ein Minusgeschäft. Mit der Abgabe könne wenigstens ein Teil der Kosten etwa durch Kontrollen, Sicherheitsdienste oder die Geländepacht gedeckt werden.
Frage der Gerechtigkeit
Prostituierte auf dem Bonner Straßenstrich müssen ab sofort zahlen. Wer seine Dienste dort anbieten wolle, müsse an einem Automaten jeden Tag ein Ticket für sechs Euro ziehen, sagte eine Sprecherin der Stadt am Montag. Kontrolleure des Steueramts würden überprüfen, ob sich die Prostituierten an die Regelung hielten. Sollte dies nicht der Fall sein, drohten Bußgelder bis zu 100 Euro.
„Aus Gründen der Steuergerechtigkeit mussten wir handeln“, sagte die Sprecherin zur Begründung. In Bordellen werde die Sexsteuer automatisch eingezogen. Auf der Straße sei dies bislang nicht der Fall gewesen. (dapd)