Lüdinghausen. . Die neuen kostspieligen Sicherheitsauflagen in NRW nach der Loveparade bringen die Festivals im Land in Bedrängnis: So ist noch unklar, ob das Area4 im nächsten Jahr stattfinden kann. Der Veranstalter übt scharfe Kritik.

So wild feiert das Area4

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    Das Area4-Festival steht auf der Kippe. Schuld daran sollen laut Veranstalter FKP Scorpio die hohen Behördenauflagen sein, die das Innenministerium nach der Loveparade-Katastrophe vor einem Jahr eingeführt hat. „Dadurch entstehen erhebliche Mehrkosten für uns“, erläutert Geschäftsführer Folkert Koopmans. Er könne noch nicht absehen, ob das Festival unter diesen Bedingungen im nächsten Jahr wieder stattfinden kann.

    Die strengen Sicherheitsvorschriften in NRW haben in diesem Jahr schon viele Großveranstaltungen stark beeinträchtigt. So musste das Pfingst-Open-Air in Essen abgesagt werden, ein Kinderkarneval in Mülheim konnte nicht stattfinden, und die Beach-Party in Duisburg musste ohne Strand stattfinden.

    Veranstalter beklagt zu hohe Sicherheitsauflagen

    Mit Blick auf die Loveparade erklärt Koopmans: „Es darf nicht sein, dass wegen einer stümperhaft durchgeführten Veranstaltung alle Organisatoren mit Auflagen belastet werden.“ Die Sicherheit der Festivals hätten die neuen Vorschriften jedenfalls nicht weiter gebracht.

    Die Regelungen seien zudem zum Teil unsinnig. Für das Area4 habe man beispielsweise eine Baugenehmigung beantragen müssen: Allein die Verwaltungsgebühr belaufe sich dabei auf 6000 Euro. Dafür fehlt den Planern nun die Flexibilität in der Durchführung. Der Veranstalter betont außerdem, dass das Thema Sicherheit auch schon vor der Loveparade sehr ernst genommen worden sei.

    Nun hofft Koopmans, dass das NRW-Innenministerium einlenkt und die Sicherheitsbestimmungen ändert. In einem zweiten Schritt wolle man im Zusammenschluss mit weiteren Organisatoren den Weg über den Verband der Konzertveranstalter suchen. Der Geschäftsführer betont: „Diese Vorschriften haben nichts mit der Realität zu tun.“