Lüdinghausen. Editors, Biffy Clyro und Thrice heizen den Fans beim Area4 ein. Die Veranstalter rechnen bei bestem Festivalwetter mit einem neuen Besucherrekord. Für einen kollektiven Schock der weiblichen Fans sorgte Biffy-Clyro-Sänger Simon Neil.

Heiß, heißer, Area4: Püntklich zum Start der vierten Auflage des Festivals im Münsterland hat sich der Sommer als Headliner zurückgemeldet. Bands wie Biffy Clyro, Thrice und Queens of the Stone Age trieben rund 20.000 Musikfans den Schweiß auf die Stirn.

So langsam ist es ein Naturgesetz des Area4: Sobald die ersten Gäste anreisen, strahlt die Sonne auf die Zeltstadt am Flugplatz Borkenberge in Lüdinghausen. Und so bestimmte Sommer pur den ersten Festivaltag. Mit extrem entspannten Klängen des Chilenen Alain Jones stimmten sich die Musikfans auf einen lauten Tag ein. Mindestens drei Gänge höher schalteten anschließend die Band Thrice, die mit Post-Hardcore auch noch die letzte Frostbeule der vergangenen kalten Woche auftaute.

Simon Neil mit platinblondem Haar

Dass ein Besuch des Area4 immer für eine Überraschung gut ist, bewiesen anschließend die Schotten Biffy Clyro. Musikalisch nach wie vor eine sichere Bank, war es vielmehr die Haarpracht von Frontmann Simon Neil, bei der vor allem den weiblichen Fans kurz der Schock ins Gesicht geschrieben stand. Mit platinblondem Haar und Bart hat Neil einen drastischen Stilwechsel vollzogen – die Musik glücklicherweise nicht, wie ein gewohnt energiegeladener Auftritt zeigte.

Hitze und allerfeinster Rock zauberten nicht nur den Fans ein Dauergrinsen ins Gesicht: Andreas Möller vom organisierenden Konzertbüro Schoneberg hatte ebenfalls allen Grund zur Freude. Rund 20.000 Rockfans, so schätzt er, reisten bis zum frühen Abend an. „Wir gehen davon aus, dass wir den Besucherrekord aus dem vergangenen Jahr knacken“, sagte Möller. Dafür ist in diesem Jahr die Campingfläche noch einmal vergrößert worden und nimmt nun das gesamte Areal des Flugplatzes ein. Darüber hinaus sei auch das Zu- und Abfahrtskonzept optimiert worden, weswegen die meisten Fans relativ stressfrei zu dem abgelegenen Gelände bei Dülmen gelangten.

"Area 4 soll Sparten-Festival bleiben"

Ansonsten setzen die Organisatoren auch im vierten Jahr aus Bewährtes: Nur eine Bühne, kurze Wege sowie 26 Bands und Künstler, die ausschließlich dem Rock-Genre angehören: „Wir wollen ein Sparten-Festival bleiben. Kein Elektro, kein Hip Hop - das würde nicht ins Konzept passen“, ist Möller überzeugt. Dabei gelang es erneut, mit Bands wie Queens Of The Stone Age und Blink 182 musikalische Hochkaräter ins Münsterland zu lotsen. Und darf darauf mächtig stolz sein. „Der Kreis Recklinghausen und auch die Stadt Lüdinghausen kooperieren in allen Belangen mit uns. Die Menschen wollen das Festival hier haben und legen uns keine Steine in den Weg. Ganz im Gegenteil“, freut sich Möller.