Bochum. . Opel Deutschland will mit Arbeitnehmervertretern sprechen, bevor Entlassungen ausgesprochen würden. Bis zum Jahresende müssen noch viele Mitarbeiter gehen, um die Sanierungsvorgaben zu erfüllen.
Im Streit um drohende Kündigungen im Bochumer Opel-Werk sucht die Konzernleitung das Gespräch mit dem Betriebsrat. Man wolle zunächst mit den Arbeitnehmervertretern sprechen, bevor man Entlassungen verschicke, sagte ein Sprecher der Adam Opel AG am Dienstag in Rüsselsheim. Zugleich hoffe das Unternehmen, weitere Beschäftigte zu einem Wechsel ins Rüsselsheimer Stammwerk oder für eine Abfindung zu motivieren.
Im Zuge der Sanierung des Bochumer Opel-Werks sollen rund 1.800 Stellen gestrichen und die Zahl der Mitarbeiter bis Ende des Jahres auf 3.100 reduziert werden. Aktuell geht es nach Angaben des Betriebsrats um rund 120 Mitarbeiter, denen eine Entlassung droht, weil sich bislang nicht genug Menschen für einen Arbeitsplatzwechsel oder eine Abfindung gefunden haben.
Betriebsrat wirft Opel falsche Zahlen vor
Der Betriebsrat lehnt betriebsbedingte Kündigungen ab und bietet betroffenen Mitarbeitern juristischen Beistand gegen Entlassungen an. Zugleich kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel, dass der geplante Arbeitsplatzabbau nicht realistisch sei und auf falschen Zahlen basiere. Die Mitarbeiter würden im Bochumer Werk noch gebraucht, sagte Einenkel dem Radiosender WDR 2. So seien bereits in anderen Werken nach einem Arbeitsplatzabbau Leiharbeiter eingestellt worden.
Am Montag war die Produktion am Bochumer Standort nach dreiwöchigen Werksferien wieder angelaufen. Sollte es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, wäre dies ein Novum für den Standort.(dapd)