Oslo. Der mutmaßliche Attentäter Anders Breivik des Massenmordes in Norwegen darf seine Aussage nicht in aller Öffentlichkeit machen. Das hat der Haftrichter entschieden. Breivik hatte verlangt, öffentlich Stellung nehmen zu dürfen.

Die richterliche Anhörung des mutmaßlichen Attentäters der Anschläge in Norwegen findet hinter verschlossenen Türen statt. Anders Behring Breivik werde unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Presse dem Haftrichter in Oslo vorgeführt, teilte die Justiz kurz vor dem Termin am frühen Nachmittag mit. Der Haftrichter muss bei dem Termin entscheiden, ob der am Freitag festgenommene Behring Breivik in Untersuchungshaft genommen wird. Üblicherweise kann dies bis zu vier Wochen geschehen. Die Polizei will aber ausnahmsweise eine achtwöchige Untersuchungshaft beantragen, um mehr Zeit für die Aufklärung der Hintergründe der Anschläge zu haben.

„Christlicher Fundamentalist“ mit Kontakten zu rechten Kreisen

Anders Behring Breivik wird vorgeworfen, bei einem Bombenanschlag im Regierungsviertel in Oslo und anschließend auf der Insel Utöya mehr als 90 Menschen getötet zu haben. Laut Polizei handelt es sich bei dem 32-jährigen Behring Breivik um einen „christlichen Fundamentalisten“ mit Kontakten zu rechtsextremen Kreisen. Im Internet tauchte nach der Tat ein 1500-seitiges Manifest auf, das ihm zugeschrieben wird. Außer Angaben zur Vorbereitung der Anschläge wie Anleitungen zum Bombenbau enthält es Passagen, die die Islamfeindlichkeit des Autors beschreiben.

Der Anwalt von Behring Breivik hatte am Sonntag im norwegischen Fernsehen gesagt, sein Mandant habe „zwei Wünsche“ mit Blick auf die Anhörung. Er wolle, dass die Anhörung öffentlich stattfinde und er wolle in einer Uniform vor dem Haftrichter erscheinen. Vor der Tür des Saals im Gerichtsgebäude, in dem die Anhörung stattfinden soll, drängten sich am Mittag mehr als 100 Journalisten. (afp)