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Nach dem Prozess gegen Wettermoderator Kachelmann spricht Ex-Freundin und Nebenklägerin Claudia D. erstmals im Interview. Sie erklärt, warum sie die Anzeige wegen Vergewaltigung heute bereut und betont: „Ich hatte von Anfang an keine Chance.“
Es sind die Worte einer offenbar gebrochenen Frau. „Hätte ich besser geschwiegen“, stellt Claudia D. im Interview mit der Zeitschrift Bunte resigniert fest. Die Ex-Freundin von Jörg Kachelmann hatte den Wettermoderator wegen Vergewaltigung angezeigt. Er wurde freigesprochen. „Ich hatte von Anfang an keine Chance gegen ihn“, sagt sie heute.
Hinter der 38-Jährigen liegen Monate zwischen Verzweiflung und Ohnmacht. In der Öffentlichkeit sei sie als „rachsüchtige Ex-Geliebte“ dargestellt worden. Die Verteidigung im Kachelmann-Prozess bezeichnete sie als „Lügnerin, durchtrieben und niederträchtig.“ Rückblickend sagt sie im Interview: „Dass es so vernichtend werden würde, hat mich umgehauen.“
Selbstmordgedanken habe sie gehabt, auch heute noch. „Ich liege abends da und denke mir, hoffentlich kann ich einschlafen - und hoffentlich wache ich nicht mehr auf.“ Es sei für sie ein einziger Kampf, jeden neuen Tag durchzustehen. „Wenn ich nicht so einen wunderbaren Therapeuten hätte, würde ich heute sicher nicht hier sitzen.“
Fremde beschimpfen sogar die Eltern
Besonders belastend sei für sie, dass ihre Eltern unter dem Prozess leiden mussten. „Es kommt immer mal wieder vor, dass Fremde bei uns zu Hause anrufen und meine Eltern und mich beschimpfen“, erzählt sie. „Nur weil ich es gewagt habe, zur Polizei zu gehen, habe ich meine ganze Familie diesem Wahnsinn ausgesetzt.“
Dass sie den Wettermoderator angezeigt hat, bezeichnet sie rückblickend als größten Fehler ihres Lebens. „Ich schäme mich dafür, das zu sagen: Ja, ich würde jeder Frau abraten, ihren Peiniger anzuzeigen, wenn dieser reich ist und sich mit Geld freikaufen kann.“ Sie ist sich sicher: „Solange wir in einem Täterstaat leben, ist es besser, als Frau den Mund zu halten.“
Für die Zukunft schmiedet Claudia D. schon konkrete Pläne. „Ich habe eine To-Do-Liste angelegt, mit allem, was ich in meinem Leben noch machen möchte“, erzählt sie im Bunte-Interview. „Der letzte Punkt auf meiner Liste ist ein Tandem-Fallschirmsprung - weil man ja nie weiß, ob das gut ausgeht.“