Berlin/Kopenhagen. . Laut Weltgesundheitsorganisation erkrankten bis Donnerstag 1064 Menschen an Ehec und über 500 am HUS, darunter auch zwei in den USA. Die Infektionen mit dem Darmkeim Ehec haben keinen terroristischen Hintergrund, so die Bundesregierung.

Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass die Infektionen einen terroristischen Hintergrund haben, so die Bundesregierung. Sie warnt weiterhin davor, Tomaten, Gurken und Blattsalate in Norddeutschland zu verzehren. Auch die Hygiene-Empfehlungen sollten weiterhin eingehalten werden. Sprecher der Ministerien für Gesundheit und Verbraucherschutz verwiesen mehrfach darauf, dass die Verzehrempfehlung vom Robert-Koch-Institut stamme und auf eingehenden Befragungen von Erkrankten beruhe.

Der lebensbedrohliche Darmkeim Ehec hat sich mittlerweile auf zwölf Länder ausgebreitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) listete am Freitag alle bislang gemeldeten Fälle von Ehec-Infektionen und Patienten mit dem durch Ehec ausgelösten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) auf, das akutes Nierenversagen verursachen kann. Aus Schweden wurden bislang 28 Ehec-Infektionen und 15 HUS-Patienten gemeldet, aus Dänemark zehn Ehec-Infektionen und sieben HUS-Patienten. Auch die Niederlande (je vier Ehec und vier HUS-Fälle), Großbritannien (vier Ehec-Infektionen, drei HUS-Patienten), Frankreich (sechs Ehec-Infektionen), Spanien (ein HUS-Patient), Tschechien und Norwegen (je ein Ehec-Fall) stehen auf der Liste. Aus Österreich und der Schweiz wurden laut WHO je zwei Ehec-Infektionen gemeldet, aus den USA zwei HUS-Fälle.

Über 1000 Ehec-Infektionen weltweit

Bei allen Fällen außer einem handelte es sich um Menschen, die aus Norddeutschland stammten oder dort gewesen seien, erklärte die WHO. Bei dem anderen Fall sei der Patient mit einem aus Norddeutschland kommenden Menschen in Kontakt gekommen. Zusammen mit den Fällen aus Deutschland erkrankten bis Donnerstag 1064 Menschen an Ehec und 502 Menschen am HUS. Bislang starben 17 Menschen in Deutschland und eine Frau in Schweden.

Die derzeit grassierende Variante des lebensbedrohlichen Darmkeims Ehec ist nach Angaben der WHO schon länger bekannt. Der ziemlich seltene Erregerstamm sei beim Menschen schon vorher aufgetreten, allerdings habe er sich bislang nicht so weit verbreitet, bekräftigte WHO-Sprecherin Fadela Schaib am Freitag bei einer Pressekonferenz in Genf Angaben ihrer Organisation vom Vortag. Dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zufolge handelt sich um eine seltene Variante des E-Coli-Bakteriums STEC 0104:H4. (afp/dapd)