Berlin.. Hartz-IV-Empfänger sollen das Bildungspaket für ihre Kinder länger beantragen können. Das fordert Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Eine Umfrage hatte gezeigt, dass bislang nur sehr wenige Eltern die Fördermöglichkeiten genutzt haben.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat sich für eine Verlängerung der Antragsfrist für Kostenerstattung beim Hartz-IV-Bildungspaket ausgesprochen. „Wir prüfen, wie wir das Gesetz jetzt ändern, damit wir die Frist zum Beispiel bis zum Sommer verlängern können“, sagte die CDU-Politikerin am Montag im ZDF-“Morgenmagazin“. Das Ganze dürfe nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden.
Am Donnerstag will sich von der Leyen mit Vertretern von Ländern und Kommunen zu einem Runden Tisch treffen, um Anlaufschwierigkeiten beim Bildungspaket zu erörtern. Ende des Monats läuft eine erste Frist für Anträge auf rückwirkende Leistungen für die Zeit von Januar bis März aus. Erst zwei Prozent der Berechtigten sollen dafür nach einer Umfrage von „Spiegel Online“ in Großstädten Anträge gestellt haben. Auch in NRW gibt es hunderttausende Familien, die das Bildungspaket noch nicht beantragt haben.
Bargeld gibt es nicht
Von der Leyen sagte, es sei richtig, kein Bargeld auszuzahlen. Das würde im Konsum versickern, es würde den Kindern nicht zugute kommen. Man könne auch von den Eltern, die das Bildunspaket bekämen, verlangen, dass sie Eigeninitiative entwickelten und dafür sorgten, beispielsweise Lernförderung zu beantragen.
Das Bildungspaket für rund 2,5 Millionen Kinder aus armen Familien war im Februar mit der Hartz-IV-Reform beschlossen worden und verspricht Zuschüsse für Schulmaterial, warme Mittagessen in Schule und Kita, Nachhilfe und Freizeitaktivitäten. (dapd)