Rostock. . Nach der Massenkarambolage am Freitag auf der A 19 mit acht Toten ist erst am Sonntagmorgen der letzte Lkw geborgen worden. An dem Massenunfall am Freitag, der vermutlich durch eine Staubwolke ausgelöst worden war, waren 82 Fahrzeuge beteiligt.
Zwei Tage nach der verheerenden Massenkarambolage auf der Autobahn 19 bei Rostock haben Helfer die Unfallstelle geräumt. Der letzte verunglückte Lastkraftwagen wurde am Sonntag geborgen, die Strecke sollte noch am Nachmittag wieder vollständig frei gegeben werden, wie ein Polizeisprecher sagte. Die acht Todesopfer konnten mittlerweile identifiziert werden, sie stammen aus vier Bundesländern.
An dem Massenunfall am Freitag, der vermutlich durch eine Staubwolke ausgelöst worden war, waren 82 Fahrzeuge beteiligt, darunter sieben Lkw. Viele Fahrzeuge gingen bei der Karambolage in Flammen auf. Einige Fahrzeuge seien kaum von einander zu unterscheiden, weil sie regelrecht miteinander verschmolzen seien, sagte der Polizeisprecher. Acht Menschen starben bei dem Unfall, 44 Verletzte mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Insgesamt waren laut Polizei 131 Menschen betroffen.
Die Identifizierung der Toten dauerte bis zum späten Samstag an. Vier der Todesopfer stammten aus Mecklenburg-Vorpommern, zwei aus Brandenburg, eines aus Berlin und eines aus Sachsen-Anhalt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die fünf Männer und drei Frauen waren demnach zwischen 34 und 75 Jahre alt. Kinder und Jugendliche seien bei dem Unfall nicht ums Leben gekommen.
Die Fahrbahn in Richtung Süden war schon am Samstagnachmittag wieder freigegeben worden. Hier war der Unfall mit 32 beteiligten Fahrzeugen etwas glimpflicher ausgegangen als auf der Strecke Richtung Norden mit 59 betroffenen Fahrzeugen, sagte der Polizeisprecher. Dort sei der Fahrbahn-Belag durch die Brände schwer beschädigt gewesen, an einigen Stellen habe sich das geschmolzene Metall der Wracks in den Beton eingebrannt. Entgegen erster Schätzungen sollten die Schäden aber noch am Sonntag beseitigt worden sein, die Autobahn-Meisterei wollte den Verkehr bis zum Nachmittag freigeben.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Polizei und Staatsanwaltschaft vernahmen am Wochenende erste Augenzeugen der Katastrophe, um den genauen Ablauf "der wenigen dramatischen Sekunden" zu rekonstruieren. Offenbar hatte am Freitag gegen 12.30 Uhr ein Sturm Erde, Sand und Staub von den trockenen Feldern links und rechts neben der Autobahn derart zu einer Wolke über der Autobahn geballt, dass den Fahrern für entscheidende Momente die Sicht genommen war. Sie soll nach ersten Erkenntnissen unter zehn Metern gelegen haben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an. (afp)