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In diesen Tagen befasst sich TV-Meteorologe Jörg Kachelmann weniger mit seinem Prozess wegen des Verdachts auf Vergewaltigung als mit dem Wetter über Japan: Kachelmann twittert zur Lage rund um die gestörten Atomkraftwerke.

Jörg Kachelmann. Foto: Getty Images
Jörg Kachelmann. Foto: Getty Images © Getty Images

„Es ist Zeit, Ihre Verwandten/Bekannten auf Hawaii und an der Westküste der USA anzurufen, auch wenn die schlafen“, hat Jörg Kachelmann am Freitag getwittert - und gleich den Link auf die Grafik der Tsunami-Ausbreitung mitgeschickt. Der Wettermann, der vor der Anklage wegen des Verdachts der Vergewaltigung wegen seiner Leidenschaft fürs Wetter und seiner lockeren Präsentation desselben bei den Fernseh-Zuschauern besonders beliebt war, hat offenbar von beidem wenig verloren. Sehr viele der mehr als 50 Tweets, die Kachelmann seit Freitag beim Mikroblogging-Dienst Twitter gepostet hat, drehen sich um die Lage in Japan – und darum, wo der mögliche Fallout der Atomkraftwerke landen könnte.

Kritik an „zensierten“ Daten aus Japan

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„In Kasuminome hat der Wind in der letzten Std. von West auf Ost gedreht. Was auch immer aus den AKWs raussuppt, es wird Richtung Land geweht“, ist Kachelmanns düstere Prognose am Montagmittag. Einen „Störungsfilm“ hat der Wettermann und Unternehmer, der seit Januar für einen privaten Radiosender das Wochenend-Wetter vorhersagt, auch schon gepostet: Woher wehte Sonntag der Wind auf der japanischen Insel Honshu, deren Nordosten vom Erdbeben und Tsunami verwüstet worden ist? Die Atomkraftwerke in Fukushima und Oganawa, in denen die Situation außer Kontrolle geraten ist, sind markiert.

Kachelmann lobt die vielen Messstation für Radioaktivität in Japan. Allerdings nicht ohne Ironie: Denn die Mess-Ergebnisse sind angeblich „Under survey“ und nicht öffentlich: „„Under survey“ heißt wohl in diesem Fall: Die Daten sind so, dass wir sie euch nicht zeigen, weil wir nichts mit Eurer Panik anfangen können“, ätzt Kachelmann - und glaubt: „Wenns Russen/Chinesen so hielten, gäbs viele traurige Leitartikel. In Japan werden die entscheidenden Daten zensiert.“