Essen. Die A40 wird im Sommer 2012 für drei Monate komplett gesperrt. Betroffen ist die Strecke zwischen Essen-Huttrop und Essen-Holsterhausen. Der ADAC befürchtet ein Verkehrschaos an den Knotenpunkten in Essen.

Weil an der A40 mehrere Brücken saniert werden, ist die Autobahn zwischen Anfang Juli und Ende September 2012 gesperrt. Für die Stadt Essen prognostiziert der ADAC ein Verkehrschaos. Dies teilte am Montag ein Verkehrsexperte des Autoclubs mit. Vor allem der Innenstadtbereich von Essen wird stark betroffen sein, schätzt der ADAC. Da vor Essen-Huttrop von der Autobahn abgeleitet werden muss, „wird es an den Kreuzungen der Bundesstraßen vor Essen erhebliche Staus geben“, so ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold.

„Vor allem an der Kreuzung Frillendorfer Straße - Burggrafenstraße wird es zu einem Verkehrschaos kommen“, sagt Suthold. Die Ampelanlagen dort seien für höchstens 50 000 Verkehrsteilnehmer am Tag ausgelegt - durch die Sperrung kämen aber noch einmal etwa 50 000 dazu. „Die Leute werden aus den Seitenstraßen nicht mehr herauskommen“, so Suthold. Trotz vierspuriger Straßen werde nichts mehr gehen. „Die Stadt Essen wird sich etwas einfallen lassen müssen.“

„Das große Verkehrschaos ist bisher immer ausgeblieben“

Das tut sie gerade. „Wir werden mehrere Möglichkeiten der Umleitung bieten“, so Stadtsprecher Detlev Feige. „Trotzdem wird es zu einem erheblichen Verkehrszuwachs kommen.“ Alles Weitere sei gerade in Planung. Die Stadt werde die Bürger rechtzeitig über Umleitungen informieren.

Wie sehr der Verkehr tatsächlich behindert wird, dazu haben die Verkehrsverbände unterschiedliche Einschätzungen. Relativ gelassen reagiert der Bochumer Verkehrsplaner Jürgen Eichel vom Verkehrsclub Deutschland: „Ein Stillleben an der A40 hat es an einzelnen Tagen schon öfter gegeben, aber das wirklich große Verkehrschaos ist bisher immer ausgeblieben.“ Trotzdem rät er den Autofahrern, ab Juli auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

A40 ist eine der Autobahnen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen

Roman Suthold dagegen spricht von einem Extremfall. Auch er rät den Autofahrern, das Auto stehen zu lassen. Dass die Brücken saniert werden müssen und es dadurch zu Verkehrsbehinderungen kommt, kann er zwar nachvollziehen. Die Komplettsperrung der A40 über mehrere Wochen aber nicht. „Am Kölner Autobahnring hat es keine Vollsperrung gegeben, obwohl auch dort in den letzten Jahren Brücken saniert werden mussten. Köln hat es hinbekommen, die Autobahn nur zu Tageszeiten mit einem niedrigen Verkehrsaufkommen zu sperren.“

Suthold blickt skeptisch in die Zukunft, vor allem, weil die A40 eine der Autobahnen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen ist. „Demnächst werden weitere Brücken in Nordrhein-Westfalen saniert werden müssen. Wird man dann auch jedes Mal die Autobahnen komplett sperren?“