Grefrath. . Polizei und Staatsanwaltschaft suchen im Fall des getöteten Mirco nach neuen Beweisen. Eine Hundertschaft der Polizei durchsucht die nähere Umgebung des Tatortes. Ob die Ermittler einem konkreten Hinweis nachgehen, wollte der Staatsanwalt nicht sagen.

Im Fall des getöteten Mirco aus Grefrath (Kreis Viersen) suchen Polizei und Staatsanwaltschaft nach neuen Beweisen. Am Donnerstag durchsuchte eine Hundertschaft der Polizei die nähere Umgebung des Tatortes, sagte ein Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur dapd.

Dazu zählten auch die Stellen in der Nähe von Grefrath, wo ein Zeuge am Abend des Verschwindens von Mirco am 3. September ein verdächtiges Fahrzeug gesehen hatte sowie Wochen danach das Handy des Jungen gefunden wurde.

Beweise für Hauptverhandlung gegen Olaf H.

Ob die Ermittler einem konkreten Hinweis nachgehen, wollte der Staatsanwalt nicht sagen. „Wir hoffen, dort noch so einiges zu finden“, sagte er. Diese Beweise könnten mit Blick auf eine Hauptverhandlung gegen den mutmaßlichen Mörder Olaf H. verwendet werden. Sollte die Suchaktion neue Erkenntnisse bringen, werde die Öffentlichkeit informiert.

Der zehnjährige Mirco war am 3. September von dem tatverdächtigen Olaf H. verschleppt, offenbar missbraucht und ermordet worden. Suchaktionen mit 1.000 Polizisten sowie Tauchern, Hubschraubern und Tornados der Bundeswehr blieben erfolglos. Ende Januar wurde Olaf H. festgenommen. Der geständige Mann hatte die Ermittler zum Tatort und damit auch zur Leiche des Kindes geführt. Seitdem sitzt der Familienvater unter anderem wegen Mordverdachts und Verdachts auf sexuellen Missbrauch in Untersuchungshaft. Das Motiv ist derzeit noch unklar: Zunächst hatte der Familienvater gesagt, er habe den Jungen verschleppt und getötet, um beruflichen Frust abzubauen. Diese Aussage hat sich inzwischen aber als falsch erwiesen. (dapd)