Essen.. Über vier Monate steht er als Leiter der Soko Mirco im Mittelpunkt. Im Film würden sie ihn „der Super-Bulle“ nennen: Ingo Thiel. 47 Jahre, Kriminalhauptkommissar, Held. Er gilt als Vater des Erfolgs im Fall Mirco.
Im Film würden sie ihn „der Super-Bulle“ nennen. Doch das hier ist die Realität und die funktioniert nüchterner, wenn auch nicht emotionslos. Applaus am Freitagvormittag. Beifall für einen von ihnen. Dutzende Polizisten besuchen die Pressekonferenz in Mönchengladbach und beklatschen ihn, Ingo Thiel. 47 Jahre, Kriminalhauptkommissar, Held.
Über vier Monate steht er als Leiter der Soko Mirco im Mittelpunkt. In seiner Person treffen sich Hoffnungen, Ängste, auch Misstrauen. Und vor allem viel Druck. Er hält ihm stand. Dieser kräftige Fels von einem Mann. An einem Tag im Dezember, mitten in der nervenaufreibenden Großfahndung, sagt Thiel: „Ich stehe mit Mirco im Kopf auf und gehe mit Mirco im Kopf ins Bett“. Genau so, passioniert und energisch, funktioniert er wirklich. Sagt Peter Spiertz, Sprecher der Polizei in Mönchengladbach. Er kennt Thiel gut. Hat lange Etappen von Thiels 31-jähriger Geschichte im Dienste der Polizei verfolgt.
Der zweifache Familienvater ist ein Mann für die kniffligen Fälle. Für die schrecklichen, die blutigen, die bösen. Es heißt, dieser Mann würde eins werden mit dem Delikt. Berufsbedingt. Als der unheimliche „Maisfeldtäter“ gesucht wird, der sich an einer Frau (24) in einsamer Gegend vergeht, führt Thiel die Ermittler an. Bei der Suche nach dem Mörder einer Kempener Studentin kann nur einer die Regie übernehmen: Thiel. „Dieser Mann genießt großes Vertrauen. Was er sagt, wird nicht diskutiert. Dabei wirkt er keinesfalls diktatorisch“, sagt Thiels Kollege Peter Spiertz.
Mister Souveränität
Thiel, die Autorität. Im Fall Mirco gibt er vor, welche Experten engagiert werden. Er bekommt sie alle. Der Erfolg gibt ihm Recht. Doch Ingo Thiel kann auch anders. Herzlich, besonnen. Als der Fall Mirco geklärt ist, dankt er als erstes den anderen, die er „mein Team“ und „unsere Truppe“ nennt. Bei allem Ehrgeiz und aller Abgeklärtheit fällt der Soko-Chef während der gesamten Fahndungszeit immer wieder auch durch seine offenen Worte auf. Die mal herzlich, mal bodenständig, immer ehrlich rüberkommen. Dazu angenehm unaufgeregt. Mister Souveränität, perfekt für einen „Super-Bullen“.